Chalcedon

Der faserige Quarz „Chalcedon“ bildet eine vielgestaltige, bunte Familie, zu der unter anderem auch der eisenhaltige, rote Karneol, blaue Chalcedon, schwarze Onyx und grüne Chrysopras gehören. Ihnen ist je eine eigene Seite gewidmet.

So vielfältig das Erscheinungsbild des Chalcedons, so breitgefächert erscheint seine Anwendung in der Steinheilkunde. Der herzerwärmende Rosenchalcedon steht beispielsweise neben dem kraftvollen Blutchalcedon und dem Harmonie und Genuss bringenden Kupferchalcedon. Reinigungsprozesse des Körpers stehen ebenso im Wirkungsfeld, wie Immunstärkung, Wundheilung und Stabilisierung des Kreislaufs.

Farbe: Mehrfarbig, Weiß, Blau, Grün, Rot, Braun
Familie: Chalcedon
Sternzeichen: Schütze, Wassermann, Zwillinge und Skorpion
Chakras: Wurzel-Chakra (rot), Nabel-Chakra (gelb), Herz-Chakra (grün), Hals-Chakra (blau)
Länder: Brasilien, Island, Indien, Italien, Norwegen, Australien, Mexiko

Chalcedon - ein Name für viele Gesichter

Die Herkunft des Namens Chalcedon scheint nicht ganz klar. Die Vermutungen sind so vielfältig, wie seine Schreibweisen. Plinius d. Ä. erwähnte ihn erstmals etwa im Jahre 77 in seiner lateinischen Schrift "Naturalis Historia" unter einer Reihe verschiedener Jaspis-Arten. Der rötliche bis fast schwarze, griechische "Carchedon" (eventuell war eine Granat-Varietät gemeint) wird im Mittelalter als Chalcedon gehandelt.

Der Ortsname einer antiken Hafenstadt lautet "Kalchedon" und die verschiedenen Schreibweisen des Chalcedons, wie Calchedon, Calcedon, Calchadon oder Chalcidon helfen nicht bei einer Herkunftsrecherche. Chalcedonische Steine (Chalcedonier) können zwar die Herkunft aus der Umgebung von Chalcedon beschreiben, aber nicht das tatsächliche Gestein identifizieren. Doch vermutlich hängt die Bezeichnung "Chalcedon" oder "Chalkedon" am ehesten mit dem ersten Fundort in der am Bosporus gelegenen, antiken Stadt Kalchedon zusammen. Archäologische Funde aus der Steinzeit belegen, dass das Gestein, das heute den Namen Chalcedon trägt, dort einst für die Herstellung von Waffen verwendet wurde.

Chalcedon - ein Hapaxlegomenon

Eigentlich wurde der Chalcedon als Edelstein in nur einer einzigen, antiken, schriftlichen Quelle beschrieben, nämlich im Neuen Testament der Bibel. Der Apostel Johannes erwähnt in seiner Offenbarung zwölf Edelsteine, die als Grundsteine der Stadtmauer des himmlischen Jerusalems dienen... Jaspis, Saphir, Chalzedon, Smaragd, Sardonyx, Sardion, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth und Amethyst.
Allerdings kann auch diese Erwähnung nicht glaubhaft versichern, dass mit "Chalzedon" tatsächlich auch der heutige Chalcedon gemeint ist. Da es durch die vielen unterschiedlichen Aussprachen und Schreibweisen traditionell immer wieder Verwechslungen und Unklarheiten gab, ist die Herkunft des Begriffs, sowie seine Bedeutung für den heutigen Chalcedon noch nicht geklärt.

Wie ist der Heilstein Chalcedon entstanden?

Aus geologischer Sicht ist der Chalcedon ein feinfaseriger, sogenannter "mikrokristalliner" Quarz, der zur Mineralklasse der Oxide gehört. Er bildet sich immer, wenn Siliciumdioxid austrocknet, das einen magmatischen Ursprung hat oder durch Verwitterung freigesetzt wurde. Als Chalcedon wird jedoch nur der farblose bis blaue Stein bezeichnet. Durch die Beimengungen verschiedener Mineralien entstehen schließlich die unterschiedlichen Farben.

Rote oder orange gefärbte Steine heißen Karneol. Grüne Steine werden als Chrysopras bezeichnet und dunkelgrüne mit roten Punkten sind das Bindeglied zwischen Chalcedon und Jaspis und heißen Heliotrop. Tiefschwarzer Chalcedon ist als Onyx bekannt und die braune Variante als Sarder. Seltenere schwarz-weiß-braun marmorierte Steine tragen die Wortkombination Sardonyx und ein grünlich schimmernder Chalcedon trägt den irreführenden Namen Moosachat.

Verschiedene Chalcedon-Varietäten in aller Kürze

Blauer Chalcedon

Dieser Chalcedon ist seit der Antike als Rednerstein bekannt.  Als Heilstein soll er die rhetorischen Fähigkeiten fördern, indem die geistige Aufmerksamkeit und Flexibilität zunimmt. So kann man sich ruhig und entspannt mitteilen.

Blaugebänderter Chalcedon (Chalcedonachat)

Neben den Eigenschaften des hellblauen Chalcedons, der vor allem Geistesgegenwart schenkt, verbessert die gebänderte Variante zusätzlich die Kommunikationsfähigkeit. Hierzu gehört nicht nur eine klare Mitteilungsgabe, sondern auch das Vermögen dem anderen zuzuhören und das Gesagte zu verstehen.

Manganhaltiger Rosenchalcedon

Rosenchalcedon soll unsere soziale Kompetenz fördern. Mit herzlicher Offenheit und gütigem Verständnis begegnet man seinem Umfeld und hilft, wo man kann. Eine optimistische Lebendigkeit ist der Lohn.

Eisenhaltiger Blutchalcedon

Der roten Färbung entsprechend soll der Blutchalcedon vor allem mehr Vitalität und Stärke schenken. Ohne die eigenen Ziele zu vergessen, entsteht eine oft notwendige Flexibilität, um diese zu verwirklichen und das Umfeld mit einzubeziehen.

Roter bis orangefarbener Karneol

Dieser hämatithaltige Chalcedon steht für Mut, Selbstüberwindung, Pragmatismus, aber auch idealistische, gute Laune.

Grüner Chromchalcedon

Hier steht ein unbekümmertes Lebensgefühl im Vordergrund, dass in kummervollen Zeiten offen für neue, lichtvolle Ideen machen kann.

Nickelhaltiger Chrysopras

Bei Beziehungsproblemen soll Chrysopras Liebeskummer und Eifersucht mildern und das Vertrauen und ein Geborgenheitsgefühl fördern. Körperlich steht die Entgiftung an oberster Stelle.

Kupferchalcedon

Sinnesfreuden, Genuss und Harmonie werden mit dem grün bis türkisfarbenen Kupferchalcedon verbunden. Seltener sind Exemplare mit rötlichen Flecken aus Einlagerungen an gediegenem Kupfer. Ein freundliches, tolerantes Urteilsvermögen lassen wertfreie Einschätzungen zu. (Idealer Stein für Gutachter, Lehrer und Richter:)

Grüner Chalcedon mit Eisensilikat

Diese Varietät zeigt verschiedene Grüntöne und teilweise auch andersfarbige Bänder oder Einschlüsse. Ein rücksichtsvoller und auch kräfteschonender Umgang mit sich selbst soll hier gefördert werden.

Gelber Chalcedon (limonithaltiger Karneol)

Schlichte Genügsamkeit und zufriedene Lebensfreude sind ein seltenes Gut. Ein gelber Karneol kann diffuse Gedanken, die ständig hin und her springen, beruhigen und zu mehr Beständigkeit anregen. So werden zu hohe Erwartungen heruntergeschraubt, denn einfache Lösungen können auch zum Ziel führen.

Dendritenchalcedon (Chalcedon mit Mangandentriden)

Hier stehen die körperlichen, aber auch die seelischen, entgiftenden Reinigungsprozesse im Rampenlicht. Genaues Hinhören und klare Gedankengänge machen die eigenen behindernden, unterbewussten Mechanismen bewusst. Ungesunde Gewohnheiten und immer wieder kehrende depressive Verstimmungen lassen sich mit Dendritenchalcedon angehen und vielleicht sogar für immer bewältigen.

Chalcedon-Rosetten

Optisch erinnern Chalcedon-Rosetten an Blütenköpfe. Diese oft grau-blauen Rohsteine aus beispielsweise Brasilien sind preiswert auf dem Markt erhältlich. Eine gesteigerte, offene Kontaktfreudigkeit kann dafür sorgen, dass man sich "unverblümt" mitteilen kann.

Schwarzer Chalcedon (Onyx)

Onyx wird als Schutzstein gehandelt. Ein selbstbewusstes Durchsetzungsvermögen mit einem nüchternen Verantwortungsbewusstsein gepaart, macht diesen Chalcedon zu einer eher "ernsten" Sache. Schwarzer Onyx soll Gehörsinn und Nerven verbessern.

Brauner Chalcedon (Sarder)

Dieser gelb- bis rotbraune Chalcedon stricht unseren Pragmatismus an, wenn Enttäuschungen und seelische Verletzungen verarbeitet werden müssen. Sarder soll helfen beherzt schwierige Zeiten zu meistern. Dafür stehen die Stärkung der Herzens und die Verbesserung der Durchblutung im körperlichen Fokus.

Schwarz-weiß-brauner Chalcedon (Sardonyx)

Wie sein Name schon zeigt, besteht Sardonyx aus Chalcedon, Sarder und Onyx. Hier treffen Charakterstärke, Aufrichtigkeit und eine verfeinerte Wahrnehmung aufeinander. Besonders das Gehör ist hier angesprochen.

Moosachat

Ein Chalcedon mit grünen oder auch rosa-orangefarbenen Einschlüssen trägt die Bezeichnung "Moosachat", warum auch immer. Dieser eigentliche "Moos-Chalcedon" steht für Überwindung und Befreiung. Belastungen können ihre Schwere verlieren (grüner Moosachat), aber auch Abscheu und Rachegedanken sollen sich auflösen (rosa Moosachat).

Heliotrop

Dieser Heilstein kann weder völlig der Chalcedon- noch der Jaspis-Familie zugeordnet werden. In der Natur sind hier fließende Übergänge dieser drei Gesteine möglich. Ein dunkelgrüner Chalcedon mit vielen deutlichen, roten Punkten wird zum Heliotrop, da er auch Jaspis-Merkmale zeigt. Heliotrop soll einer der stärksten Heilsteine für eine bessere Immunabwehr sein. Dementsprechend steht er für Abgrenzung und kontrolliertes Denken und Handeln.

Fundorte des Chalcedons

Obwohl der Chalcedon einer der wichtigsten Heilsteine ist, sind die Gebiete, in denen der Stein abgebaut wird, nicht so dicht gesät, wie man vermuten könnte. Hauptsächlich in Namibia, Südafrika, Mosambik, Indien und in der Türkei wird Chalcedon noch abgebaut. Dabei stammen Kupfer-, Chromchalcedon und die rosafarbene Varietät vor allem aus der Türkei und Dendriten-Chalcedon aus Brasilien. Russland und Indien beliefern den Markt hauptsächlich mit rotem Chalcedon und der blaue Stein kommt bevorzugt aus Namibia, Indien und der Türkei.

Die traditionelle Bedeutung des Heilsteins Chalcedon

Von der Antike bis heute

Ähnlich wie der gebänderte Achat, war der Chalcedon schon in der Antike als Schmuckstein sehr beliebt. Der farbenreiche Stein wurde gerne zur Herstellung von eleganten Gemmen und Medaillons verwendet. Außerdem konnte man die größeren Rohsteine zu attraktiven Kunst- und edlen Gebrauchsgegenständen verarbeiten, die als dekorative Ergänzung auch an den Häusern angebracht waren.

Allerdings hatte der Chalcedon auch schon in der Antike als Heilstein eine Bedeutung. So berichtet beispielsweise der berühmte, griechische Redner Demosthenes, dass er bei seinen Sprachübungen den Chalcedon unter die Zunge legte. Er war davon überzeugt, dass dieser Heilstein ihm die Gabe verlieh, laut und deutlich zu den Menschen zu sprechen. So hat sich seit der Antike der Beinamen "Rednerstein" entwickelt und bis heute erhalten. Jedoch ist nicht belegt, dass auch tatsächlich das heutige Gestein gemeint war.

Synonyme und irreführende Bezeichnungen

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich zudem sehr viele verwirrende Synonyme entwickelt, sodass nicht genau nachvollziehbar ist, wann sich der Begriff "Chalcedon" für die moderne Gesteinsdefinition etabliert hat. Mikrokristalline, faserige Quarze, bevorzugt in farbloser bis hellblauer Varietät gehören heute zum reinen, typischen Chalcedon.

Für die moderne Steinheilkunde spielen vor allem der weiße, traditionell bezeichnete "Milchstein" und der blaue "Rednerstein" als Chalcedon bis heute eine Rolle. Letzterer soll, wie schon beschrieben, die eigenen rhetorischen und kommunikativen Fähigkeiten verbessern. Der typische Chalcedon ist somit ein Steine mit einer eher milchig graublauen Farbe. Sein volkstümlicher Namen "Milchstein" verweist auf seine traditionelle Verwendung für stillende Mütter, da er bei der Milchbildung helfen soll.

Einige beispielhaft erwähnte Synonyme sollen die Vielfältigkeit der Benennungen zeigen, die teilweise vor allem bei Laien auch für große Verwirrungen sorgen.

Jasponyx, Beekit, Katzedonier, Lutecin, Massik (graue Steine), Pseudoquarzin, Saphirin, Myrickit, Schwalbenstein, Staarstein, Zoesit... dies sind traditionell verwendete Synonyme für Chalcedone. Besonders irreführend sind jedoch die beiden Bezeichnungen "Blauer Mondstein" und "Kalifornischer Mondstein", da es sich natürlich um keine Mondsteine handelt.

Heilstein der Reinheit

In Tibet steht der Chalcedon traditionell bis heute für die Reinheit einer Lotosblüte, die sowohl vor Unzufriedenheit als auch vor Schwäche schützen soll. So glauben die Tibeter, dass dieser Heilstein dabei helfen kann, sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu besinnen.

Der "typische" Chalcedon als Heilstein

Wenn gesundheitliche Probleme mit dem Hals und dem Rachenbereich entstehen, empfiehlt die Steinheilkunde bis heute einen weißlich bis blauen Chalcedon. Man sollte ihn möglichst nahe am Hals (Hals-Chakra) tragen. Wer den blauen Stein regelmäßig bei sich trägt, kann mit der Zeit sein Selbstvertrauen stärken und Hemmungen oder Beklemmungen abbauen. Als Handschmeichler, Trommelstein oder Schmuckstein-Anhänger soll er durch direkten Hautkontakt am besten seine beruhigende, aber auch Aufmerksamkeit fördernde Wirkung entfalten.
Für viele Menschen ist es schwierig, sich auf Veränderungen im Leben einzustellen. Auch in diesem Bereich kann der Heilstein eine Hilfe sein. Unter dem Kopfkissen oder auf dem Nachttisch soll er Albträume, Schlafstörungen und dauerhafte Melancholie vertreiben. Hier ist es besonders bei Beklemmungen ratsam, einen Chalcedon nahe am Körper in der Herzregion zu tragen.

Hildegard von Bingen und der Chalcedon

Hildegard von Bingen war und ist bis heute eine bedeutende Persönlichkeit. Die Nonne, die später zur Äbtissin aufstieg, kann als eine emanzipierte und durchsetzungsstarke Frau ihrer Zeit (Mittelalter, 12. Jahrhundert) bezeichnet werden. Selbstbewusst konnte sie sich gegen den männlichen Klerus behaupten und war eine anerkannte Heilkundige, auf die sich bis heute noch Ärzte und Heilpraktiker berufen. Der Garten des Klosters Rupertsberg in der Nähe von Bingen am Rhein war ihr bevorzugter Arbeitsplatz. Dort pflanzte sie Kräuter und Gewürze an, die später zu Arzneien verarbeitet wurden. Hildegard von Bingen befasste sich jedoch nicht nur mit der Herstellung von Arzneimitteln, sie experimentierte außerdem mit Heilsteinen bei vielerlei gesundheitlicher Beschwerden.

Über den Chalcedon schrieb sie: "Dieser Stein wächst am Abend, kurz vor dem Sonnenuntergang. Daher besitzt er eine starke Kraft, denn er zieht seine Wärme aus der Luft und weniger aus der Sonne." Für die Anwendung empfahl sie den Chalcedon möglichst so zu tragen, dass er direkt auf der Haut und auf den Adern lag. So sollte er seine Kräfte am besten auf das Blut weitergeben und Blutkrankheiten abwenden...

Ohne Jähzorn zum Rednertalent

Hildegard von Bingen sah im Chalcedon einen Stein mit vielfältigen Fähigkeiten, so sollte er beispielsweise den Jähzorn vertreiben, der in so vielen Menschen steckte. Sanftmütige Geduld und innere Ruhe waren schon damals ein erstrebenswertes Gut.

Um seine rhetorischen Fähigkeiten optimal zu entfalten, reichte es nach ihrer Meinung aus, den Heilstein vor einer Rede einfach nur anzuhauchen. Allerdings wenn ein Redner ganz sicher sein wollte, dass seine Rede tatsächlich erfolgreich verlief, musste der Heilstein abgeleckt werden. Denn im feuchten Zustand sollte seine Wirkung effektiver sein. Ob die findige Äbtissin hier nur antike Quellen zitierte oder auch eigene Erfahrungen mit diesen Methoden gesammelt hatte, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei belegen.

Welche Sternzeichen profitieren vom Chalcedon?

Jedem Sternzeichen werden bestimmte Heilsteine zugeordnet, die besonders hilfreich sein sollen. Der Chalcedon ist gleich mehreren Sternzeichen verpflichtet.

Chalcedon als "Hauptstein" für den Schützen

Da Schütze-Geborene zu innerer Unruhe neigen, soll ihnen ein Chalcedon mehr Gelassenheit und Ruhe schenken. Für dieses Sternzeichen ist der Chalcedon ein wichtiger Hauptstein, der besonders effektiv wirken soll.

Chalcedon als "Nebenstein"

Bei Wassermann, Zwillinge und Skorpion ist der Chalcedon als Nebenstein beschrieben.

Der Heilstein Chalcedon soll dem geistig unsteten Wassermann mehr Ausgeglichenheit schenken und auch große, nervliche Anspannung beruhigen. Auch die flatterhaften Zwillinge sollen profitieren, indem auch mehr innere Beruhigung und Spiritualität gefördert wird. Skorpion kann in schweren Zeiten eine nötige Zuversicht erhalten, um die Krise besser zu meistern.
Menschen, die unter den genannten Sternzeichen geboren wurden, können den Heilstein Chalcedon auch gut für Meditationen verwenden. Hier soll er eine wärmende Geborgenheit vermitteln.

Chalcedon und die Chakras

Für die einzelnen Energiezentren des Körpers, die sogenannten Chakras, sind bei therapeutischen Behandlungen, Heilsteine immer eine passende Ergänzung. Die Varietäten des Chalcedons bringen unterschiedliche Wirkungsweisen mit, sodass verschiedene Energiezentren profitieren können.
So entfaltet beispielsweise der blaue Heilstein seine stärkste Kraft auf dem Hals-Chakra, in bestimmten Situationen kann er jedoch auch auf dem Stirn-Chakra (Dritten Auge) angewendet werden. Grüne Chalcedone eignen sich auch für das Herz-Chakra, während gelbe und orangefarbene Exemplare ebenso auf dem Nabel-Chakra (Solarplexus) getragen werden können.

Wer möchte, kann den Chalcedon mit einem Bergkristall noch verstärken. Steine mit einer starken Eigenwirkung, wie beispielsweise der Azurit, sind als Kombination jedoch nicht zu empfehlen. Sie könnten sich gegenseitig behindern.

Entladen und reinigen

Es reicht aus, den Heilstein Chalcedon einmal im Monat unter fließendem, lauwarmem Wasser zu entladen und ihn mithilfe eines Bergkristalls wieder aufzuladen. Chalcedon-Perlenketten sollte man besser über Nacht mit Hämatit-Trommelsteinen entladen, damit durch das Wasser das Perlgarn nicht unansehnlich und auf Dauer beschädigt wird.

Die bekanntesten Varianten des Chalcedons

Onyx als Schutz- und Heilstein

Ein eleganter, aber immer etwas geheimnisvoller Schmuckstein, ist der schwarze Chalcedon, der Onyx genannt wird. Dabei stammt das Wort "Onyx" aus der altgriechischen Sprache und bedeutet übersetzt "Fingernagel". Aufgrund seiner angeblich positiven Wirkung auf Haut, Haare und Nägel genoss der schwarze Chalcedon schon in der Antike einen guten Ruf und zählte zu den wichtigsten Heil- und Schutzsteinen dieser Zeit.
Besonders im Mittelalter und danach, der Hochzeit der Hexenverfolgungen, sollte der schwarze Onyx vor schwarzer Magie und dem "bösen Blick" der Hexen schützen.

Da immer wieder auch schwarze Steine mit weißen Einschlüssen auftauchen, die an Augen erinnern, wurde der Onyx lange Zeit als Heilstein für Augenerkrankungen verwendet. Hildegard von Bingen beschrieb den Onyx außerdem als einflussreichen Heilstein für den Magen, das Herz und die Milz.

Die heutige Steinheilkunde empfiehlt Menschen, die mehr Selbstbewusstsein und Stabilität im Leben brauchen, einen Onyx bei sich zu tragen. Dadurch soll die Durchsetzungskraft und ein logisches Denkvermögen gestärkt werden.

Onyx als "Unglücksstein"

Als Grabbeigabe ist der schwarze Stein häufiger zu finden, denn er sollte die Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits beschützen. Bei Ausgrabungen alter Gräber in Ägypten, Griechenland und bei den Ureinwohnern Nordamerikas ist Onyx meistens als Beigabe auch mit dabei. Daraus hat sich mit der Zeit auch eine weitere, gegensätzliche Deutung entwickelt. Aufgrund der tiefschwarzen Farbe und der vielen Funde in Gräbern, rückte der Onyx immer mehr in die Nähe der Toten. Lange Zeit galt Onyx deshalb als Sinnbild für Unglück und Tod. Heute jedoch hat sich dieser Ruf weitgehend verflüchtigt und in den Bereich des Aberglaubens zurückgezogen.

Onyx als Schmuckstein

Der Onyx dient inzwischen nicht nur den Damen als passender Schmuckstein für das elegante "Kleine Schwarze", auch als Manschettenknöpfe und Ringe für den Herrn kann der schwarze Chalcedon überzeugen.

Karneol  für mehr Energie

Ein roter bis orangefarbene Chalcedon trägt die Bezeichnung "Karneol" und ist die energievollste Chalcedon-Varietät, die zu finden ist. Auch wenn der Ursprung seines Namens bis heute nicht ganz geklärt ist, so zeugen alte Schriften und Funde von einer langen traditionellen Verwendung.

Die heutige Steinheilkunde setzt Karneol für mehr Mut, Tatkraft und charakterliche Stärke ein. Außerdem soll der rot-orangefarbene Heilstein eine gute Laune fördern, die jeder brauchen kann, und mit der man auch überall willkommen ist. Körperlich steht seine erwärmende Wirkung im Vordergrund, die den Kreislauf, die Durchblutung, Verdauung und den gesamten Stoffwechsel anregen soll.

Sarder als "Tröster"

Streng genommen ist der sogenannte "Sarder" ein brauner Karneol, der inzwischen als Bezeichnung immer weniger genutzt wird. In der Antike war ein Chalcedon in orange bis braunen Farbtönen ganz klar ein "Sarder". So entstand sein Synonym "Stein des Feuers". Später (ab dem 12. Jahrhundert) erfolgte dann die Trennung in den rot-orangefarbenen Karneol und den braunen Sarder.

Im Mittelalter kam Sarder sowohl bei Fieber, Gehörlosigkeit und Pusteln auf der Haut, als auch bei schweren Seuchen wie der Pest zum Einsatz. Allerdings ist ein kleiner Stein solchen Widerwärtigkeiten und Katastrophen natürlich nicht gewachsen. Hier gab es aber leider zu dieser Zeit keine anderen, effektiven, medizinischen Hilfsmittel.
Da Hebammen im Mittelalter zugleich auch heilkundige Frauen waren, spielten Heilsteine bei den Behandlungen um Mutter und Kind eine wichtige Rolle. Einige Anwendungsbeispiele zeugen von den klaren Vorstellungen der Heilkundigen, die heute teilweise abenteuerlich anmuten.
Bei Ohrenschmerzen sollte beispielsweise der braune Heilstein zuerst in Wein eingelegt, danach in ein Tuch aus Leinen gewickelt und schließlich auf das betroffene Ohr gelegt werden. Gelbsucht und Fieber konnten angeblich abklingen, wenn man den Sarder in den morgendlichen Urin legte.
Bei Gebärenden, bei denen die Geburt nicht voranging, strich die Hebamme mit dem Sarder zuerst über die Lenden, und anschließend hielt sie den "Geburtshelfer" über das Schambein der werdenden Mutter. Die sogenannten "Wehfrauen" waren davon überzeugt, dass sich nun die "Pforte" für das Kind öffnete und der neue Erdenbürger zur Welt kommen konnte.

Sarder sollte auch dem Menschen außerdem einige Tugenden, wie Aufrichtigkeit, Selbstlosigkeit und mehr Hilfsbereitschaft verleihen und ihn so zu einem besseren Menschen machen. Enttäuschungen konnte man schneller überwinden und angeblich sogar echte von falschen Freunden besser unterscheiden.

Die moderne Steinheilkunde empfiehlt den braunen Chalcedon bei schweren Enttäuschungen, um das Herz zu trösten und zu stärken. Ähnlich wie Karneol soll Sarder ebenfalls die Durchblutung anregen, allerdings ist die Wirkung besonders auf das Herz bezogen. So kann Sarder therapiebegleitend bei Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.

Chrysopras für das Herz

Neben dem oben erwähnten Sarder, kann auch der grüne Chrysopras bei Kummer eine stärkende Wirkung auf das Herz zeigen. Der Name dieses schönen Heilsteins ist aus den griechischen Wörtern "chrysos" für Gold und "praso" für Lauch zusammengesetzt.

Wie sein Verwandter, der Onyx, so gilt auch der Chrysopras traditionell als effektiver Schutzstein. In der heutigen Steinheilkunde soll er ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln und bei Liebeskummer, sowie Eifersucht helfen. Körperlich wird er für die Entgiftung und Entschlackung empfohlen, was bei Allergien und Hautproblemen lindernd wirkt. Chrysopras sollte man auf dem Herz-Chakra getragen.

Lavendelquarz

Ebenfalls aus der Familie des Chalcedons stammt der schöne Lavendelquarz. Wie sein Name schon deutlich macht, hat er die Farbe von blühendem Lavendel. Auch er gehört zu den Schutzsteinen und soll vor allem werdenden Müttern helfen, die unter besonderen Ängsten leiden. Lavendelquarz kann eine aufmerksame Ruhe und Feinfühligkeit vermitteln, um bereitwillig im Leben immer wieder neu dazuzulernen.
Als Schmuckstück oder Handschmeichler kann man den lavendelfarbenen Chalcedon stets bei sich tragen. Um seine Wirkung zu verstärken, bietet sich für den Lavendelquarz jedoch vorzugsweise das Herz-Chakra an. Körperlich gilt er als nierenstärkend und blutdrucksenkend.

Lilafarbener Chalcedon stammt bis heute hauptsächlich aus China und von der Insel Madagaskar. Lavendelquarz ist wegen seiner attraktiven Farbe besonders beliebt, sodass er als Schmuckstein gerne verwendet wird.

Eine große Familie und ihre Verwendung

Die frühesten Nachweise von einer Bearbeitung und Verwendung des Chalcedons stammen aus der Steinzeit. Funde aus dieser Periode der Menschheit bestätigen, dass hier schon die ersten Werkzeuge oder Waffen (Klingen) aus Chalcedon gefertigt wurden.

Schmuck- und Heilstein

Die Heilsteine aus der Chalcedon-Familie sind in ihrer Formen- und Farbenvielfalt breit aufgestellt, dadurch sind sie auch als reine, dekorative Schmucksteine sehr beliebt. Vor allem der rot-orangefarbene Karneol und der schwarze, geheimnisvolle Onyx spielen in der Schmuckherstellung eine Rolle. Als Kette, Armband oder Anhänger lassen sie sich gut auch über längere Perioden tragen. Andere Chalcedon-Varietäten, wie beispielsweise der grüne Moosachat, der ja bekanntlich ein Chalcedon ist, oder der lauchgrüne Chrysopras, sowie Sardonyx und Dendriten-Chalcedon sind als Schmucksteine noch nicht so bekannt.

Als Heilsteine hat die Familie des Chalcedons ein beachtliches Wirkungsfeld vorzuweisen, sodass die Auswahl schwer fallen kann. Einige von ihnen sollen auch wahre Multitalente sein, weshalb wahrscheinlich am Ende doch der optische Eindruck bei der Wahl des geeigneten Heilsteins siegen wird.

Gebrauchsgegenstände und Architekturelemente

Traditionell fertigte man aus Chalcedon beispielsweise Gemmen, Kameen, Siegelsteine (Zylindersiegel), Cabochons und auch ästhetische Gebrauchs- und Kunstgegenstände. Selbst in der Architektur dienten die vielfarbigen Steine zur Dekoration vieler Innenräume. So existieren Säulen und andere architektonische Zierelemente, sowie Tischplatten, Vasen und Schalen aus großen Chalcedon-Stücken.

Vor Licht und Sonne schützen!

Da sich Chalcedon-Steine gut polieren lassen, kommen sie heute hauptsächlich als attraktive Trommelsteine, Scheiben oder Donuts auf den Markt. Obwohl sie allgemein mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 zu den robusteren Steinen gerechnet werden können, sollten sie doch vor direkter, längerer Sonneneinstrahlung geschützt werden, damit ihre Farben nicht mit der Zeit verblassen. Dies gilt auch für Gebrauchsgegenstände. Deshalb Vasen und Kunstgegenstände, sowie Tischchen aus und mit Chalcedon niemals in die Nähe von hellen, sonnenbeschienenen Fenstern aufstellen!

 

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