Vanadinit

Vorab… dieses optisch sehr attraktive Bleivanadat gehört zu den giftigen Mineralien und sollte deshalb von Laien und vor allem von Kindern nicht gesammelt oder als Heilstein genutzt werden. Vanadinit ist in Pulverform sehr giftig und darf auf gar keinem Fall innerlich angewendet werden. Der sogenannte „Vanadismus“ ist eine anerkannte Berufskrankheit, in der metallverarbeitenden Industrie. Eingeatmeter Vanadiumstaub kann bei den Arbeitern schwere Schleimhautreizungen auslösen und mit der Zeit zu chronischen Lungen- und Darmerkrankungen führen.

Die Steinheilkunde geht vorsichtig mit diesem Stein um, auch wenn er bei der Bewältigung großer Prüfungen und Umwälzungen im Leben hilfreich sein soll. Dementsprechend lindert er anscheinend Abschiedsschmerz und soll körperlich bei Erschöpfung, Entzündungen und Problemen mit der Atmung, Lunge und Blase helfen.

FARBE: Gelb, Orange, Rot, Rotbraun
Familie: Apatit-(Pyromorphit)-Gruppe (nach Hugo Strunz)
Aufladen: in der Abendsonne
Chakras: je nach Bedarf Herz-Chakra, Nabel-Chakra (gelb), Sakral-Chakra (orange) Wurzel-Chakra (rot)
Länder: Mexico, Marokko, Namibia, Sambia, USA (Arizona), Österreich
Sternzeichen: Jungfrau
Spirituell: stärkt das überwindende Durchhaltevermögen bei Ausweglosigkeit und in harten Zeiten
Seelisch: bei depressiven Gefühlen und Existenzangst
Mental: soll gegen lähmende Gedankengänge helfen und Disziplin in der Bewältigung schenken
Körperlich: soll Lunge, Blase und Darm unterstützen, latent vorhandene Erkrankungen sichtbar machen und schlecht heilende Entzündungen angehen
Anwendung: am besten als attraktive Stufe oder als Kristall aufstellen, nur temporär auf betroffene Körperstellen auflegen

Die Bedeutung von Vanadium

Vanadiumhaltige Erze in der Industrie

Vanadium ist in seiner reinen Form ein weiches, chemisches Element (V) und ein sogenanntes „Übergangsmetall“. In dieser Reinheit schimmert es stahlblau oder metallisch grau. Die Industrie nutzt das wertvolle Vanadium aus Vanadiumerzen, das zusammen mit Tantal, Niob und Dubnium die Vanadium-Gruppe bildet, zur Stahlherstellung.

Vanadium in der Ernährung

Außerdem gehört Vanadium zu den lebensnotwendigen, essentiellen Spurenelementen. Das bedeutet, dass es über die Nahrung zugeführt werden muss, da der Körper es nicht selbst herstellen kann. Allerdings steht Vanadium und seine Verbindungen auch unter dem Verdacht schädigende Genmutationen im Erbgut zu bewirken, sowie giftige und krebserregende Wirkung auf den Organismus zu zeigen. Hier besteht in der Wissenschaft noch keine Klarheit über den tatsächlichen Nutzen dieses Elements für den Körper.

Die Entdeckung von Vanadium und Vanadinit

Vanadium und Nutzung

Eigentlich ist das Jahr 1801 die Zeit der Entdeckung dieses späteren chemischen Elements in mexikanischem Bleierz. Erste Bezeichnungen des neu entdeckten Stoffes waren Panchromium und Erythronium. Erst 29 Jahre später bestätigte ein schwedischer Chemiker die Existenz des neuen Elements und wählte die Bezeichnung Vanadium, nach einem Beinamen (Vanadis) der nordischen Göttin Freyja.

Die Herstellung von metallischem Vanadium gelang im Jahre 1867 und die Gewinnung von fast reinem (99,7%) Vanadium im Jahre 1925. Henry Ford begann im Jahre 1905 Vanadiumstahl für seine Automobilherstellung zu verwenden. Vanadium zählt nach dem Mineralogen Hugo Strunz zur Eisen-Chrom-Familie.

China ist weltweit der größte Lieferant an Vanadium. Russland baute 2020 weniger als ein Drittel als China ab, danach kommen Südafrika, Brasilien und Indien mit noch weniger Marktanteilen.

Vanadinit und Merkmale

Im Jahre 1838 hat man Vanadinit ebenfalls in Mexiko erstmals entdeckt. Aufgrund seines hohen Vanadiumgehalts, entstand seine Bezeichnung „Vanadinit“. Mit einer geringen Mohshärte von 3, gehört es zu den weichen Mineralen. Seine Dichte liegt bei 6,5 bis 7,1 und die Strichfarbe besitzt ein gelbliches Weiß. Vanadinit lässt sich nicht spalten und zeigt einen unebenen, muscheligen Bruch.

Vanadium als Mineral

In gebundener Form ist Vanadium sehr oft in Mineralien zu finden, trotzdem sind reine Lagerstätten mit hohem Vanadium-Vorkommen eher selten. Vanadium-Minerale (Vanadate) sind erst seit dem Jahre 2012 als „Minerale“ anerkannt. Gediegenes Vanadium wurde bisher nur am mexikanischen Vulkan Colima und einer argentinischen, nicht genau bekannten Fundstätte nachgewiesen.

Vanadinit – Entstehung, Synonyme und Verwechslungen

Sekundäre Entstehung des Vanadinits

Der bleihaltige, durchscheinende bis undurchsichtige Vanadinit ist sekundär aus vanadiumhaltigen Gesteinen entstanden. Dabei sind zwei mögliche Prozesse vorausgegangen. Einmal kann sich Vanadium bei der „Frühkristallisation“ aus dem Magma anreichern. Aber auch bei einer Sedimentation im Gestein kann sich Vanadium einlagern, das aus biologischen Organismen stammt, die aus dem Meer Vanadium im Körper konzentriert gespeichert haben. Aus den Lösungen bei Verwitterungsprozessen dieser ursprünglichen Erze oder Sedimente entsteht schließlich ausgefällt Vanadinit. Dabei bilden sich hexagonal verschiedenste Formen an Kristallen, Kristallskelette, Kristallstufen, Kristallrasen oder aber auch derbe, krustige, radialstrahlige, sowie kugelige Aggregate. Die gelben, orangefarbenen, rot oder rotbraunen Mineralien zeigen Glas- oder auch fettigen Diamantglanz.

Da im Kristallgitter Vanadium teilweise durch geringe Mengen Arsen ausgetauscht werden kann, entsteht statt der typischen rot-bräunlichen Färbung ein Gelbton (Endlichit). Der sogenannte „Arsenikbleispat“ enthält schließlich in seiner gelben Varietät nur noch Arsen und trägt die Bezeichnung „Minetesit„.

Synonyme für Vanadinit

Mit der Zeit sind noch weitere Handelsbezeichnungen für Vanadinit entstanden, die sich zum Teil an die gebräuchliche Form anlehnen. So kann man Vanadinbleispat, Vanadit und vanadinsaures Blei, aber auch die Bezeichnung Johnstonit als Synonyme finden.

Mit welchen Mineralien kann man Vanadinit verwechseln?

Hier gibt es nicht viele Möglichkeiten. Da die Grenzen fließend sind, kann ein gelber Vanadinit nur mineralogisch von dem arsenhaltigen Mimetesit unterschieden werden. Ähnliches gilt für die orangegelbe Variante des chlorhaltigen Bleiphosphats Pyromorphit.

Typische „Paragenese-Gesteine“ des Vanadinits

Als Sekundärmineral bildet sich Vanadinit mit Begleitgesteinen, wie beispielsweise Calcit, Baryt, Anglesit, Pyromorphit oder Wulfenit.
Unter Paragenese versteht man ein gemeinsames Entstehen, Verwachsen und Auftreten verschiedenster Mineralien (charakteristische Vergesellschaftung), je nach den örtlichen chemischen und physikalischen Bedingungen.
Hellrote, freistehende Vanadinit-Kristalle verstreut, oder auch als bedeckender Kristallrasen auf farblosem Baryt verwachsen, sind dabei die Klassiker. Sie stammen hauptsächlich aus Marokko.