Sandrose

Robin Müller

Diese sandhaltigen Rosetten,  kommen in den „Sandfarben“ Weiß und Beige, sowie in gelblichem und rötlichem Braun vor.
Die Sandrose bringt den notwendigen Ausgleich, wenn verschiedene Wünsche oder Ansprüche miteinander konkurrieren. So kommt jeder zu seinem Recht. Heftige Emotionen können möglichst ausgebremst werden, da sich keiner benachteiligt fühlt.

FARBE: Weiß, Beige, Gelblich, Rot-Bräunlich
Familie: Gips (sandhaltige Gipsrosetten), Baryt (Barytrosen)
Aufladen: kleinere Stücke einmal im Monat mit Bergkristall
Chakras: Wurzel-Chakra, Sakral-Chakra
Länder: Mexiko, Deutschland, Algerien, Namibia, Marokko
Sternzeichen: keine Zuordnung
Spirituell: steigert die Konzentration und Kreativität
Seelisch: sorgt für Stabilität und verhindert Gefühlsausbrüche
Mental: bringt die Bedürfnisse mit den eigenen Wünschen in Einklang
Körperlich: soll das Bindegewebe festigen, Venenentzündungen vorbeugen und sich auf die Knochen stabilisierend auswirken, bei Verspannungen der Muskeln und stressbedingten Kopfschmerzen
Anwendung: Meditation in einem Steinkreis

Wüsten- oder Sandrosen und ihre Wirkung

Das Thema der Sandrose ist „Form und Struktur„. Trotz der Vielschichtigkeit des Lebens und eines jeden Individuums, kann eine strukturierte Denk- und Handlungsweise den Unsicherheiten im Alltag entgegenwirken. Unkontrollierte Emotionen beispielsweise, können großen Schaden anrichten, der nicht immer repariert werden kann. Ängste und Vertrauensverlust führen beim Gegenüber unter Umständen zu einer dauerhaften Distanzierung. Deshalb können besonders Menschen, die unter cholerischen Anfällen leiden, von der stabilisierenden Sandrose profitieren. Aber auch sehr depressiv Veranlagte können ihren Empfindungen durch mehr Struktur im Denken die Dunkelheit nehmen. Denn manchmal ist „Depressivismus“ auch ansteckend, und deshalb macht der Rest der Welt lieber einen großen Bogen um diese finstere Aura.

Anwendung der Sandrose

Da alle „Gips-Gesteine“ (Alabaster, Selenit, Marienglas und Sandrosen) auch eine festigende Wirkung auf das Körpergewebe und die Muskeln zeigen sollen, rät die Steinheilkunde diese nur temporär zu benutzten. Damit nicht ein Zuviel an Struktur durch langes Tragen zu Verhärtungen führen kann, ist ein kurzes Auflegen zur Linderung von Verspannungen und Stärkung des Bindegewebe ideal. Auch der Aufenthalt in einem gelegten Kreis aus kleineren Sandrosen ist eine bessere Möglichkeit der Anwendung, als das längere Tragen am Körper.

Die Rockenberger Sandrose

Sandrosen können über 25 Millionen Jahre alt sein. Das besonders große Exponat am Eingang des Mineralogischen Museum in Marburg ist mindestens 26 Millionen Jahre alt und mit fast zwei Metern Höhe und über vier Tonnen Gewicht nicht zu übersehen.

„Wüstenrose“ aus Hessen hinter Gittern

Inzwischen schützt ein Metallzaun diese Rarität, damit Besucher sich nicht wie früher weiterhin bedienen und ein Stück als Andenken mitnehmen. Die riesige Sandrose stammt nämlich aus der Umgebung (Nähe Münzenberg bei Rockenberg) und ist somit ein einheimischer, mittelhessischer Fund. Dort hat man sie in einer Sandgrube entdeckt und im Jahre 1994 bei der Oberhessenschau erstmals ausgestellt. Heute thront sie unter freiem Himmel, denn Wettereinflüsse können ihr nichts anhaben.

Sand und Wüstenklima

Die völlige „Verquarzung“ bis ganz nach Innen sorgt dafür, dass diese Sandrose ein stabiles Gestein ist, auch wenn ihre Oberfläche einen fragileren Eindruck hinterlässt. Diese auch Wüstenrose genannten rosettenförmigen Gesteine sind in Gegenden mit Wüstenklima entstanden. So auch die Rockenberger Sandrose, denn vor 26 Millionen Jahren war Mittelhessen eine Wüste mit den dementsprechenden klimatischen Verhältnissen. Das Wasser aus dem Boden wurde durch die kapillaren Kräfte Richtung Oberfläche gesaugt, sodass der darin gelöste Schwerspat (Baryt) anschließend abgeschieden wurde. Dabei bildeten sich zuerst die typischen Rosettenformen, die mit der Zeit durch Sandkörner ersetzt wurden. Die sogenannte „Pseudomorphose“ von Quarz führte schließlich zu der bekannten, stabilen Struktur. Das Ursprungsmaterial Schwerspat war zwar formgebend, aber Quarz (Sand) hat diese vorgegebene Struktur im Laufe der Millionen Jahre Stück für Stück übernommen. So entsteht ein äußeres, zerbrechliches Erscheinungsbild, das aber die „harten Eigenschaften“ eines Quarzminerals mitbringt. Diese Wüstenrosen sind nicht wasserlöslich und brauchen deshalb Regengüsse nicht zu fürchten.

Didier Descouens – Eigenes Werk

Wüstenrosen – Gipsrosetten und Barytrosen

Die unregelmäßigen Formen der Kristallgebilde von Sandrosen bestehen meist aus unzähligen Sandkörnern, die je nach Entstehungsort in Gips oder Schwerspat (Baryt) gebettet sind. So zeigen die wetterempfindlichen Gipsrosetten fragilere Oberflächen, die auch vorsichtiger behandelt werden sollten, als die robusten Barytrosen. Beide entstehen sekundär in einer Sandumgebung bei hoher Sonneneinstrahlung und Hitze.

Wasserlösliche Gipsrosen

Heiße, trockene Wüstengebiete (Salz- und Sandwüsten) sind die Entstehungs- und Fundorte von Gipsrosen. Außergewöhnlich große Sandrosen birgt die Salzwüste im Süden Tunesiens. In einer Tiefe von teilweise 50 Metern kann man Exemplare von bis zu 6 Tonnen finden.
Beim Verdampfen der ehemaligen Salzseen bilden sich feinkörnige Salzgesteine mit teilweise papierdünnen Schichten, die auf der Oberfläche Rosettenformen und „Labyrinthen“ ähnlich sind. Besonders die Sandrosen aus der Sahara, die keine bevorzugte Richtung beim Wachstum zeigen, sind auf dem Markt vertreten. Sie wirken wie ein wirrer Haufen aus dünnen Blättchen, die in alle Richtungen stehen und eine unregelmäßige Gerüst-Struktur bilden.
Die kugelförmigen Sandrosen aus Mexiko wiederum können auch ineinander verwachsen sein und wie Eiskugeln aneinander „kleben“. Gipsrosen sollten man vor dauerhafter Feuchtigkeit schützten und an einem sicheren Ort aufstellen. Vitrinen oder dekorative Glasglocken verhindern zudem, dass sich mit der Zeit Staub zwischen den dünnen Schichten ansammeln kann. Ein feiner, langhaariger und weicher Pinsel kann zu einer vorsichtigen Reinigung dienen.

Wasserunlösliche Barytrosen

Barytrosen entstehen, wenn im Sandboden des Entstehungsortes genug Barium vorhanden ist. Während der Bildung von sandigen Ton-, Sandsteinen und Kalkgesteinen können sekundär auch Barytrosen in den Klüften der Gesteine ausgebildet werden. Nach einer sogenannten „Pseudomorphose“, bei der Quarz (Sandkörner) mit der Zeit die vorgegebene Struktur der Barytrose übernimmt, entsteht schließlich ein witterungsbeständiges Gestein (siehe Rockenberger Sandrose).

Deutsche Sandrosen

Die rosettenförmigen Barytrosen aus Deutschland sind somit alle wasserunlöslich. Im Sandrosen-Museum Büdingen sind Funde aus Sandgruben in der Wetterau zu bewundern mit hohem ästhetischen Wert. Auch die Sandgrube Rockenberg bei Butzbach in Hessen hat wahre Rosenschönheiten zu bieten.

Phrontis – Eigenes Werk