Onyx

Onyx – ein Heilstein mit geheimnisvoller Aura

Der Name „Onyx“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Fingernagel“ (auch Kralle, Klaue oder Huf). Diese Bezeichnung weist auf das Wirkungsfeld des samtschwarzen Steins hin, der in der Tradition für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln zuständig war.
Schon in der Antike war der Stein aus der Familie der Chalcedone einer der bekanntesten und beliebtesten Heilsteine. Er sollte vor Unheil und schwarzer Magie bewahren. Aus diesem Grund wurde der Onyx oft auch den Toten mit ins Grab gelegt. Die Verstorbenen sollten ebenso im Jenseits vor bösen Einflüssen geschützt sein.

Ein beliebter Schmuckstein mit langer Tradition

Schon in den Gräbern der ägyptischen Pharaonen wurden schwarze Chalcedone gefunden. Auch bei den Ausgrabungen in Pompeji, der Stadt, die im Jahr 79 n.u.Z. beim Ausbruch des Vesuvs zerstört wurde, kamen die schwarzen Steine wieder ans Tageslicht. Für die Ureinwohner Nordamerikas war der Onyx ein heiliger Stein, der nicht wie der Türkis, zu Schmuckzwecken verarbeitet wurde.

Eine "dunkle" Vergangenheit

Seine tiefschwarze Farbe, die das Licht gänzlich absorbiert, und die vielen Funde in alten Gräbern, haben dem Onyx lange Zeit einen eher schlechten Ruf beschert. Seinen Bezug zu dunklen Mächten und dem Tod brachte auch die Verbindung zu Trauer, Leid und Verlustängsten. Deshalb wurde er vor allem als Schutz- und Trauerstein verwendet.

Heilende Qualitäten

Heute ist der Onyx allerdings größtenteils aus diesem negativ empfundenen Schatten herausgetreten. Auch wenn er oft von manchen noch als "Stein der Egoisten" betrachtet wird, ist er inzwischen nicht nur ein begehrter Schmuckstein geworden, sondern konnte auch als Heilstein überzeugen. Als eine der ersten, hat die berühmte Hildegard von Bingen die Heilwirkung des schwarzen Chalcedons beschrieben. Ihren Erfahrungen gemäß, konnten Magen und Milz von der Ausstrahlung des Heilsteins profitieren. Außerdem sollte er Trauer und seelische Nöte lindern.

Wie wirkt der Onyx als Heilstein?

Der Farbe gemäß, gehört der Onyx zu den besonders kräftigen Schutzsteinen. Er soll das Selbstbewusstsein und die Widerstandskraft stärken, so dass ein gesunder Egoismus auch nicht vor notwendigen Auseinandersetzungen zurückschrecken lässt. Auch wenn keine wissenschaftlichen Beweise vorliegen, können die Erfahrungswerte der westlichen Steinheilkunde, sowie verschiedener asiatischer, uralter Heilmethoden (z.B. TCM), den Interessierten Anhaltspunkte geben.

Selbstwert und Lebensfreude

Besonders Menschen, die sich allzu leicht von anderen beeinflussen lassen und der Harmonie wegen ihre eigenen Bedürfnisse immer hintenan stellen, können von der Ausstrahlung dieses Heilsteins profitieren. Der matt glänzende Onyx kann durch ein besseres Selbstwertgefühl zu mehr Lebensfreude und seelischer Stabilität im täglichen Leben beitragen. Denn wer ein starkes Selbstwertgefühl besitzt, lebt mit sich selbst in Harmonie, egal wie sich sein Umfeld gerade gestaltet. Auf diese Weise kann der schwarze Stein vor Depressionen und schmerzhafter Melancholie schützen.

Kontrolle und Verantwortung

Da der Onyx ein logisches Denken und eine bessere Konzentration fördern kann, wird es durch ihn einfacher, den eigenen Standpunkt richtig zu artikulieren. Die eigenen Handlungen unterliegen einer realistischen Gedankenwelt und können somit nüchtern kontrolliert werden. Ganz im Gegensatz zu seinem "egoistischen" oder arroganten Ruf, soll  der Onyx vor allem aber auch das Verantwortungsgefühl stärken, das auch dem Lebensumfeld zugute kommt.

Nerven und Sinne

Körperlich wird der Onyx in der Steinheilkunde zur Unterstützung der motorischen und sensorischen Nerven verwendet. So ließe sich die kraft- und trostspendende Ausstrahlung des "Trauersteins" erklären. Auch die Sinne, vor allem Gehör- und Sehsinn, sollen gestärkt werden, während das Immunsystem gegen Infekte gewappnet wird.

Den Heilstein richtig entladen, reinigen und aufladen

Auch wenn dem Onyx eine kräftige Schutzwirkung nachgesagt wird, so muss auch er regelmäßig gereinigt werden. Da er seine Qualitäten erst sehr langsam spürbar macht, sollte er regelmäßig über einen längeren Zeitraum getragen werden. Als Handschmeichler, Trommelstein oder Schmuckstein direkt auf der Haut getragen, muss ein Onyx aber auch gepflegt werden.

Fließendes Wasser und Sonne

Einmal in der Woche sollte der Heilstein unter fließendem Wasser gereinigt werden. Auch wenn viele Okkultisten empfehlen, den schwarzen Stein in der Erde zu vergraben, um ihn erneut aufzuladen, so glauben andere Stimmen, dass der Onyx auch bei Sonnenschein aufgeladen werden kann.

oder...

In diesem Meinungskonflikt stellt das Aufladen mittels eines Bergkristalls, einer Bergkristall-Gruppe oder einer Amethystdruse eine gute Alternative dar. So kann der schwarze Heilstein bequem neue Energie tanken.

Wie erkennt man einen echten Onyx?

Echte Onyxe stammen beispielsweise aus Brasilien, Argentinien, Mexiko, Madagaskar oder Indien. Die schwarze Varietät des Chalcedons oder Achats wird im Handel als Onyx bezeichnet. Ebenso zählt der Onyx-Lagenstein dazu, der ein schwarz-weiß gebänderter Achat ist. Diese Lagensteine werden, neben Brasilien und Madagaskar, auch in Uruguay und in den USA abgebaut. Der unstrukturierte Chalcedon, der gebänderte Achat, und somit auch der Onyx gehören zu den Quarzen.

Erkennungsmerkmale

Für das ungeschulte Auge ist ein echter Onyx oft nicht von Imitationen zu unterscheiden. Die charakteristische schwarze Färbung ist meistens undurchsichtig mit einem samtigen Schimmer. Graue bis anthrazitfarbene Schichten können jedoch auch eine leichte Transparenz zeigen. Diese etwas durchscheinend Streifen lassen einen echten Onyx vermuten.
Allerdings wirklich sicher kann man nur nach einer mineralogischen Untersuchung sein, denn schon die Römer konnten Achate schwarz färben und die Gefahr der Verwechslung mit anderen schwarzen Mineralien ist groß.

Onyx hat eine Mohshärte von 6,5 bis 7 und eine Dichte von 2,58 bis 2,64 vorzuweisen. Seine Strichfarbe ist weiß und er besitzt keine Spaltbarkeit (unebener Bruch).

Achtung - künstlich gefärbt!

Da ein natürlich schwarz gefärbter Onyx eher selten vorkommt, der dunkle Stein aber als Schmuckstein sehr beliebt ist, werden viele Schmucksteine als "Onyx" im Handel angeboten, die eigentlich künstlich gefärbte Chalcedone oder Achate sind. Der seriöse Handel wird dies natürlich kennzeichnen, denn der Unterschied ist optisch nicht erkennbar.
Als Heilsteine sind diese gefärbten Exemplare nicht mehr geeignet, aber für die Schmuckindustrie günstige Alternativen zu dem seltenen Natur-Onyx. Sie werden gerne zu Gemmen (Stein-Schnitzereien) und auch Herrenschmuck (z.B. Ringe, Uhren und Manschettenknöpfe) verarbeitet.

Irreführende Bezeichnung

Der sogenannte "Onyx-Marmor" ist ein grün, gelb oder braun gebänderter Aragonit-Calcit. Dieses "Kalkgestein" ist weicher als ein Onyx, der zur großen Mineralgruppe der Quarze gehört. Deshalb ist diese Bezeichnung mindestens irreführend.

Chalcedon + Sarder + Onyx = Sardonyx (Sard-Onyx)

Dieser schwarz-weiß-rötlich gebänderte Chalcedon (Achat) vereinigt in der Steinheilkunde die Eigenschaften der oben genannten Mineralien. Der Sardonyx wird, wie der Onyx selbst, unter anderem auch bei Ohrenbeschwerden (z.B. Tinnitus) verwendet.

Achtung - zum Verwechseln ähnlich!

Am ehesten kann der Onyx mit dem ebenfalls schwarzen Obsidian verwechselt werden, der auch leicht transparente Stellen aufweisen kann. Der schwarze Turmalin (Schörl) birgt eine weitere Gefahr.

Hier kann im Extremfall nur eine gemmologische Untersuchung für Klarheit sorgen.
Obsidian besitzt eine Mohshärte von 5 bis 5,5 und eine Dichte von 2,3 bis 2,6.
Schörl hat wie alle Turmaline eine hohe Mohshärte von 7 bis 7,5 vorzuweisen und seine Dichte liegt bei 3,02 bis 3,26.

Der optisch ähnliche Gagat allerdings hat eine andere haptische Qualität und fühlt sich in der Hand leichter an, als das Quarzmitglied Onyx. Die Mohshärte liegt hier bei 2,5 bis 4 und die Dichte bei 1,3 bis 1,35. Die Strichfarbe ist braun-schwarz.
Gagat besitzt keine Transparenz.

Was sollte man noch wissen?

Der Onyx und die Meditation

Wird mit einem Onyx meditiert, können seelische Blockaden aufgedeckt werden. Wer noch keine Erfahrungen mit diesem Heilstein gemacht hat, sollte ihn zur Meditation zunächst eher behutsam einsetzen. Ein langsames Herantasten ist hier geraten, damit eventuelle Blockaden möglichst schonend wahrgenommen werden können, um sie nach und nach aufzulösen.

Der Onyx als Glücksstein

Der schwarze Schmuckstein wird dem Tierkreiszeichen Steinbock zugeordnet. Diesen Menschen soll er mehr Gelassenheit schenken. Auch Löwe-Menschen sollen von diesem Heilstein profitieren. Beiden Sternzeichen kann ein Onyx den Horizont erweitern und zu mehr Flexibilität verhelfen, sowie den Geist für neue Eindrücke und Erfahrungen öffnen.
Der menschenfreundliche Wassermann kann sich hingegen in der Aura des schwarzen Chalcedons besser auf die eigenen Ziele konzentrieren, ohne sich selbst in den Wunschwelten seiner Umgebung zu verlieren.

Allerdings erscheint die Zuordnung der Heilsteine für die einzelnen Monate und verschiedenen Sternzeichen doch ziemlich willkürlich, da sich die Literatur darüber nicht wirklich einig ist. Oft werden sogar sehr konträre Aussagen und Empfehlungen getroffen.

Deshalb sollte man seinen eigenen Empfindungen folgen. Wer einen Onyx tragen möchte, sollte sich nicht durch ein "falsches" Sternzeichen daran hindern lassen.

 

 

Bild: @ depositphotos.com / Natalia7Savilova