Obsidian

 

Obsidian

Schwarzer Obsidian soll traditionell als Spiegel den tiefsten Blick in unsere eigene Seele gewähren, und ist schon deshalb eine Herausforderung für unsere Persönlichkeit.

Farbe: Schwarz
Familie: Obsidian
Aufladen: mit Bergkristall
Chakra: Wurzel-Chakra
Länder: Weltweit, insbesondere in Mexiko, Island, Italien (Liparische Inseln), Türkei, Griechenland, Spanien, Kanada, USA, Südafrika… und Deutschland

Durch Obsidian werden verborgene Eigenschaften und Fähigkeiten aus unserem unbewussten Innenleben an die Oberfläche ins Bewusstsein gespült. Das können sowohl negative Eigenschaften und Ängste als auch positive, kreative Anlagen sein.

Vulkanisches Glas mit plutonischen Eigenschaften

Bei diesem als „Schock-Stein“ gehandeltem Glasgestein kann, seiner Herkunft gemäß, Unbewusstes so explosiv wie ein Vulkanausbruch an die Oberfläche geschleudert werden, dass man auch schnell überfordert sein kann.

Therapeutische Hilfe beim Blick in den inneren Spiegel

Obsidian erfordert Mut und die Bereitschaft sich dem eigenen Schatten zu stellen, denn hier muss man an sich selbst arbeiten. Nichts kann so bleiben, wie es ist.
Besonders größere Kugeln, Eier und Scheiben sollte man deshalb nur verwenden, wenn man bereit ist, die Veränderungen, die angesagt sind, auch wirklich anzugehen. Bei dramatischen Erfahrungen und den daraus entstandenen psychischen Störungen kann kein Mensch ohne therapeutische Hilfe in seiner eigenen Schattennatur herumstochern.

Da Obsidian uns auf unsere Schwachstellen aufmerksam machen kann, benötigt man eine aufrichtige Haltung sich selbst gegenüber, die nichts verharmlost, aber auch nichts dramatisiert. Schwarze Obsidiankugeln sollen „mächtige“ Objekte sein, die ihre Wirkung ganz besonders während einer Meditation zeigen. Hier ist deshalb ratsam in der Zwischenzeit auch einen größeren, klaren Quarzkristall als Gegenpol aufzustellen. Hierzu kann man in dem Buch von Katrina Raphaell „Wissende Kristalle“ noch mehr Informationen finden.

Nach einer intensiven Obsidian-Begegnung

Es ist durchaus möglich, dass man nach einer Meditation mit einer Obsidiankugel mehrere Tage nur noch schlafen möchte, und zwar zu jeglicher Tages- und Nachtzeit. Deshalb sollte man für eine erste Begegnung mit einem Obsidian hinterher freie Zeit einplanen. Natürlich bietet sich hier die Urlaubszeit an. Allerdings sollte man auch hier in keine familiären Verpflichtungen eingebunden sein, damit man dem Körper und vor allem der Seele einige Tage Erholung gönnen kann. In dieser Phase sind klärende, große Kristalle (z.B. Bergkristall) gefragt, die nach der im Schlaf leichteren Verarbeitung der unterbewussten Eindrücke, erneut zurück ins Leben rufen.

Sanftere Obsidian-Verwandte

Wer weder die Zeit noch den Nerv für eine Arbeit mit dem eigenen Unterbewusstsein aufbringen kann, hat die Option verschiedener Obsidian-Varietäten. Beispielsweise Schneeflocken-Obsidian oder Regenbogen-Obsidian sollen weniger fordernd wirken und eine sanftere Annäherung an latent verborgene, unterbewusste Ängste möglich machen.
Als traditioneller Schutzstein können Obsidiane auch auf den Körper eine erdende und erwärmende Wirkung zeigen. Bei niederem Blutdruck und häufigem Frösteln entsteht so ein Geborgenheitsgefühl über den Körper auch für die Seele.

Natürliches Glas – Obsidian

Die Natur hat den Entstehungsprozess von Glas erdgeschichtlich als „vulkanisches“ Glas schon lange „erfunden“, bevor es dem Menschen gelang künstliches Glas herzustellen. Bei allen Vulkanausbrüchen, bei denen Lava reich an Kieselsäure an der Luft oder auch im nahen Gewässer sehr schnell erstarrt, entsteht dieses „Glasgestein“. Durch die rasante Abkühlung können sich keine kristallinen Strukturen entwickeln, sodass nur eine erstarrte Schmelze entsteht. Treffend ist demnach die Bezeichnung „vulkanisches Gesteinsglas„.

„Amorphes Glas“

Obsidian gehört zu den amorphen Gesteinen, die glasige Massen bilden. Die Oberfläche des Rohgesteins ist stumpf und verkrustet. Aber an den Bruchstellen, die noch nicht verwittern konnten, zeigt sich der charakteristische Glasglanz. Ein typischer Obsidian ist schwarz, grau, braun und seltener auch grünlich. Die manchmal angebotenen „blauen Obsidiane“ entpuppten sich bisher allerdings immer als künstliches Glas, sodass man sie getrost in den Bereich der Imitationen und Fälschungen verfrachten kann.

Keine Einheit – kein Mineral

Meistens ist Obsidian eine uneinheitliche Mischung, die sich zu etwa 75% aus Siliciumdioxid und aus vielen, verschiedenen Mineralstoffen zusammensetzt. Geprägt durch den Entstehungsort und die dort herrschenden Bedingungen, können sich so völlig unterschiedliche Erscheinungsformen zeigen. Da hier keinestoffliche Einheit“ besteht, gehört die ganze Obsidian-Familie zu den Gesteinen, aber nicht zu den Mineralien, die nämlich, laut Definition, diese Einheit vorweisen müssen. Allerdings kann man das natürliche Glas in einer weiter gesteckten Definition den Oxiden zuordnen, denn die möglichen Mineralstoffe in den Gesteinsmassen liegen vorwiegend in Sauerstoff-Verbindungen vor. So kann man Aluminium, Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium oder Natrium als Oxid in den Vulkanglas-Gesteinen finden.

Diese vulkanischen Glasgesteine tragen je nach Aussehen bezeichnende Namen. Dementsprechend schillert beispielsweise der Regenbogen-Obsidian in Regenbogenfarben und der Schneeflocken-Obsidian zeigt weiße Flocken auf meist schwarzem Hintergrund, während der Lamellen-Obsidian helle und dunklere Schichten aufweist.

Merkmale aller Obsidiane

Das durchscheinende bis undurchsichtige Vulkanglas hat eine mittlere Mohshärte von 5 bis 5,5 und eine Dichte von 2,3 bis 2,6 vorzuweisen. Der Bruch dieses natürlich entstandenen Glases zeigt eine dementsprechend großmuschelige Oberfläche, die man von Glasscherben kennt. Glasmassen lassen sich nicht spalten.

Vorkommen von Obsidian

In vielen Vulkangebieten kann man Vulkanglas finden. Dazu gehören beispielsweise natürlich die „Insel der Geysire und Vulkane“ Island (Obsidian-Klippe) und die „Liparischen Inseln“ nördlich von Sizilien. Aus Mexiko stammen vor allem die häufig vorkommenden rein schwarzen Obsidiane und braun-schwarzen Mahagony-Obsidiane. Aber auch die seltenen Silber- und Goldobsidiane, sowie die eher gering verfügbaren Regenbogen-Obsidiane kann Mexiko bieten, während Schneeflocken- und Rauchobsidiane als Apachenträne hauptsächlich aus den USA stammen.

Weitere Fundorte existieren unter anderem in Nordamerika, Armenien, Griechenland, Spanien und in der Türkei. Aber auch Deutschland kann ein Gebiet vorweisen, wo Obsidiane vorkommen. Die Gegend um Baden-Baden im Schwarzwald ist für mehrere Gesteinsfunde bekannt. Auf den Obsidian bezogen handelt es sich aber hauptsächlich um Schneeflocken-Obsidian. Dieses schwarze Vulkanglas zeigt hellgraue bis weiße Einlagerungen von Cristobalit, die an Schneekristalle erinnern.

Obsidian als Kulturgut

Schutz und Heilstein mit Tradition

Das Vulkanglas begleitet den Menschen mindestens seit der Steinzeit, denn die entdeckten Klingen aus dieser Zeit belegen eine frühe Verwendung des Obsidians. In der Antike gehört das schwarze Naturglas zu den beliebten Amulettsteinen, das bei den Griechen nach seinem Fundort auf den Liparischen Inseln „liparaios“ genannt wurde. Die Bezeichnung „Obsidian“ wiederum soll dem römischen Entdecker „Obsius“ geschuldet sein, der das Vulkanglas erstmals in Äthiopien gefunden haben soll. Hier diente der Obsidian als Schutzstein, aber auch mit geschliffener und polierter Oberfläche als Spiegel. Da die Fundorte von Vulkanglas lokal begrenzt sind, entwickelte es sich zu einem Handelsgut und ist auch als Tribut belegt.

Im zentralen Hochland Mexikos hat man in den Ruinen der legendären Stadt Teotihuacán beispielsweise Skulpturen und Götterfiguren aus verschiedenen Obsidian-Varietäten gefunden. Die Azteken und auch andere Völker fertigten aus dem Vulkanglas Pfeil- und Speerspitzen, sowie auch ganze Schwerter. Die Urbevölkerung auf dem amerikanischen Kontinent nutzte das Glasgestein außerdem schon früh auch als Heilstein.

Synonyme für Vulkanglas

Im Laufe der Zeit entstanden einige Bezeichnungen für den heutigen Obsidian. Neben dem schon erwähnten Vulkanglas, entstanden Lavaglas, Pechstein, Marekanit, aber auch irreführende Namen, wie Glasachat und Isländischer Achat. Alte Handelsnamen waren außerdem Montana-Jet und Tokayer Luxsaphir. Für den sehr seltenen grünen Obsidian entstanden die Bezeichnungen „Pseudachrysolith“ und „Flaschenstein„.

Die heutige Verwendung von Obsidian

In der Neuzeit hat sich allerdings wieder die alte, lateinische Bezeichnung „Obsidian“ durchgesetzt. Aus dem Gestein für steinzeitliche Werkzeuge, antike Schutz-Amulette, prähistorische, mexikanische Skulpturen und Waffen mesoamerikanischer Urvölker, ist nun vor allem ein sehr beliebter Schmuckstein geworden. Alle Varietäten sind als kleinere und größere Rohsteine oder Trommelsteine für eine Heilstein-Verwendung erhältlich. Besonders beliebt sind jedoch Obsidiane in der Form von Kugeln und Scheiben, die bevorzugt in einer Meditation als sogenannte „Obsidian-Spiegel“ genutzt werden. Aber der Handel bietet auch vielseitige Anhänger, Donuts oder schlichte Obsidian-Perlenketten an, die sich als Schmuck- und Heilsteine eignen.