Koralle oder „Versteinerte Koralle“?

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Als Stützskelette kleiner, meist mariner Polypen ist die Wohngemeinschaft Koralle heute in unseren warmen Meeren vom Aussterben bedroht. Es gibt rote, rosafarbene, weiße, sowie blaue bis schwarze Korallen. Ihre traditionelle Verwendung lag im Bereich von Orakel- und Schutzritualen. Um bedrohte Bestände vor der systematischen Korallenfischerei zu schützen, sollte man jedoch heute keine neuen Korallenschmuckstücke mehr kaufen.

Die Steinheilkunde gibt deshalb der „Versteinerten Koralle“ aus fossilem Korallenkalk den Vortritt. Denn die Wirkweise dieses sogenannten „Petroskey-Steins“ steht der nichtfossilen Koralle in nichts nach. Alte Korallenketten und Erbstücke aus Korallen hingegen können natürlich auch für eine therapeutische Anwendung genutzt werden.

FARBE: Rot, Rosa, Weiß, Blau, Schwarz
Familie: Koralle (versteinert: Kalk oder Quarz)
Aufladen:
Chakra: Hals-Chakra, Wurzel- und Kronen-Chakra
Länder: Australien, Japan, Midway-Inseln, Rotes Meer, Indischer Ozean, Karibik, Kanarischen Inseln, Malaiischen Archipel
Sternzeichen: schwarz: Steinbock, rosa: Stier, rot: Skorpion
Spirituell: fördert den Selbstausdruck, aber auch den Gemeinschaftssinn
Seelisch: lindert seelische Spannungen und Ängste
Mental: bringt Teamgeist und macht kommunikationsfreudig
Körperlich: soll bei Husten und Atemnot helfen
Anwendung: um den Hals tragen, nahe am Hals-Chakra

Wie wirken Korallen?

Die Koralle soll ein synergetisches Zusammenleben fördern, bei dem man sich gegenseitig ergänzt. So kann eine Gemeinschaft entstehen, die individuelle Fähigkeiten und Wünsche des Einzelnen schätzt und für ein Allgemeinwohl berücksichtigt und nutzt.
Diese gegenseitige Ergänzung, gepaart mit kommunikativem Teamgeist kommt auch bei der Versteinerten Koralle zum Tragen. Auch sie wird bei Husten und Atemnot, sowie seelischen Spannungen und Ängsten von der Steinheilkunde empfohlen.

Was sind Korallen?

Anthozoa und Hydrozoa

Am bekanntesten unter den etwa 25 Korallenfamilien ist die Steinkoralle mit über 1500 Arten. Diese artenreiche Gruppe ist zum Großteil für die Entstehung der vielfältigen Korallenriffe zuständig. Steinkorallen zählen zu den sogenannten „Blumentieren“ (Anthozoa), zu denen auch Oktokorallen und Schwarze Korallen gehören.

Die beiden Gruppen „Filigrankoralle“ und „Feuerkoralle“ wiederum werden in die Klasse der Hydrozoen gerechnet, die oft phasenweise ein sesshaftes und wanderndes „Doppelleben“ führen.

Zwei verschiedene Wachstumsformen der Koralle

Neben der oben erwähnten Steinkoralle, deren Polypen-Bewohner ein Kalkskelett als Gerüst für die Kolonie entwickeln, gibt es noch eine weitere Wuchsform. Die Weichkorallen leben zwar als Einzelpolypen ebenfalls in Kolonien zusammen, jedoch eher als lose Gruppe. Denn nach neueren Forschungen soll deren synergetische „Vernetzung“ untereinander nicht mit der von Steinkorallen-Kolonien vergleichbar sein.

Wie entstehen Korallen?

Für die Steinheilkunde sind jedoch nur die Korallen von Bedeutung, die Kalkskelette für ihre Kolonien bilden. Steinkorallen überwuchern die toten Skelette immer wieder erneut mit lebendigem Gewebe. Dabei sondern sie auch ständig aus ihrer anhaftenden Basis (Fußscheibe) oder ihrem Ektoderm das Calcium-Carbonat Aragonit ab, das die Hauptsubstanz der Skelette bildet (siehe auch unter „Perlen“ und „Perlmutt„). Da an den Spitzen der einzelnen, äußeren Verzweigungen oft bunte Polypen leben, erscheinen diese Korallen wie Blüten unter Wasser. So hat sich aus diesem Eindruck die Bezeichnung „Blumentiere“ entwickelt. Korallen ernähren sich unter anderem von Mikroplankton, das sie aus dem Wasser herausfiltern. Allerdings besteht zusätzlich eine Symbiose mit einzelligen Algen, die mit ihrer Photosynthese auch mit dem Nährstoff-Haushalt der Koralle verknüpft sind. Durch diese eingelagerten Symbiose-Algen entstehen bei den Korallen weitere verschiedene Farbeindrücke.

Lebensräume aller Korallen

Korallen können nur im Wasser existieren und wachsen. Bevorzugt treten die meisten Arten in warmen, tropischen Salzgewässern auf, wesentlich weniger von ihnen leben im Süßwasser. Warm- und Kaltwasser-Korallen bilden große Kolonien von hunderten bis tausenden genetisch identischen Einzelpolypen, die alle miteinander verbunden sind. Es handelt sich hier um festsitzende Tiere, die nicht den Standort wechseln.

Dabei leben Kaltwasser-Korallen vor allem in 100 bis 300 Metern Tiefe, unterhalb des bei Stürmen gefährlichen Wellengangs. Sie bieten nachgewiesenermaßen etwa 4000 Tierarten einen Lebensraum. Kaltwasser-Korallen wurden jedoch auch in einer Tiefe über 3300 Metern im Nordatlantik entdeckt. Diese Korallen ernähren sich ausschließlich von Plankton.

Warmwasser-Korallen leben im Bereich des Wellengangs des Meeres verhältnismäßig nah an der Wasseroberfläche. Daher können sie eine Symbiose mit Photosynthese praktizierenden Algen eingehen, die einen guten Teil zu ihrem Ernährungshaushalt beisteuern.

Korallenriffe gibt es beispielsweise noch im Roten Meer, Indischen Ozean, in der Karibik, Japan, Australien (Great Barrier Reef) und vor den Kanarischen Inseln. Im „Great Barrier Reef“ in Australien sollen die ältesten Korallen von über 400 Jahren leben.

Hohltiere, Nesseltiere und ihre Körperformen

Süßwasserpolypen, Korallen und Qualen besitzen eine äußere, gallertartige Stützschicht und eine Innenschicht aus verschiedenen Zellen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Diese Nesseltiere gehören zu den Hohltieren, an deren einziger Körperöffnung (Mund) sich Fangarme befinden. In dem inneren, röhrenförmigen Hohlraum des Tieres findet die Verdauung statt.

Polypen mit einer Öffnung nach oben (Korallen) sind an einem Untergrund angeheftet (sessil) und scheiden an ihrem Basis-„Fuß“ Kalk aus. So wächst das Gerüst, auf dem sie leben, ständig weiter. Sie bilden meistens größere Kolonien und sind untereinender „vernetzt“.
Medusen hingegen besitzen eine Öffnung nach unten und bewegen sich schwebend als Einzeltiere frei im Wasser.

Hydrozoen sind Nesseltiere, die phasenweise als asexuelle Polypen in Kolonien leben, aber auch als freischwimmende sexuelle Medusen unterwegs sind. Sie kommen hauptsächlich im Salzwasser vor.

Nesseltiere bestehen zu 99% aus Wasser und sind eigentlich noch lebende Fossilien, da sie zu den ältesten heute noch lebenden Tieren gehören. Nahe am Übergang vom Einzeller zu mehrzelligen Lebensformen, besitzt das Hohltiere mit „Nesselkapseln“ keine typischen Organe.

Umweltfaktoren und Korallenbleiche

Warmwasser-Korallen

Wenn die Temperatur der Meere immer weiter ansteigt, beginnen die eingelagerten Symbiose-Algen Giftstoffe zu produzieren, sodass die Koralle sie abstossen muss, um nicht an diesen zu sterben. Zurück bleibt das weiße Kalkgerüst (Korallenbleiche). Allerdings nützt diese Abwehrreaktion auf Dauer natürlich nicht viel, denn ein erheblicher Teil der ernährenden Energie stammt aus der Photosynthese der Algen. Bleibt die Erwärmung konstant oder nimmt sogar noch zu, kommt es schließlich zum Absterben ganzer Korallenriffe.

Kaltwasser-Korallen

Durch das Einleiten von Fäkalien und Giftstoffen, Plastikmüll (Mikroplastik), Unterwasserkabel, Bohrplattformen, Tiefseefischerei, sowie eine zunehmende „Versauerung“ der Meere, sind inzwischen auch mehr Kaltwasser-Korallen in den tieferen Wasserregionen vom Aussterben bedroht. Hier besteht für den Menschen dringend Handlungsbedarf, denn alles Leben kommt ursprünglich aus dem Meer. Wird dieses Ökosystem nachhaltig gestört oder zerstört, wirkt sich dies auf die restlichen Lebensformen dieses Planeten irgendwann ebenso aus. Unsere menschliche Fähigkeit der Voraussicht sollte uns vor dem Schaden, der bekanntlich klug machen soll, möglichst bewahren. Denn mancher Schaden kann nicht mehr repariert werden.

Dabei sind die Bemühungen künstliche Korallenriffe zu erschaffen nur ein Tropfen im großen Ozean, wenn nicht zusätzlich weltumfassende, umweltschützende Maßnahmen erfolgen.

Wie erkennt man echte Korallen?

Rote und weiße Korallen haben eine Mohshärte von 3 bis 4 und eine Dichte von 2,6 bis 2,7, was sie von blauen und schwarzen Korallen unterscheidet. Ihre Strichfarbe ist außerdem weiß.
Blaue und schwarze Koralle hingegen besitzen eine klare Mohshärte von 4, aber eine geringere Dichte von 1,34 bis 1,46, während ihre Strichfarbe grau erscheint.

Alle Korallen können nicht gespaltet werden und zeigen einen splittrigen, unebenen Bruch. Außerdem sind alle Korallenskelette undurchsichtig.

Traditionelle Verwendung von Korallen

Vor allem die begehrte rote Koralle hat beim Menschen schon sehr früh Aufmerksamkeit erregt. Funde aus der Steinzeit lassen vermuten, dass Korallen wahrscheinlich damals schon als Schutzsymbole oder Schmuck dienten. Seit der Antike sind Korallen-Amulette bekannt, die einen magischen Schutz vor Krankheiten und Blitzschlag bieten sollten. Tatsächlich zeigt eine rote Edelkoralle in ihrer Wachstumsform eine entfernte Ähnlichkeit mit dieser Lichterscheinung am Himmel.

Korallen sind traditionell Göttinnen geweiht, sowie beispielsweise in Ägypten der „Großen Mutter“ Aset, die Göttin der Heilung und Magie. Bei uns ist Aset unter ihrem griechischen Namen „Isis“ bekannt. Im alten Rom gehörten Korallen zur Liebesgöttin Venus.

Rosenkränze aus Korallen werden nach dem Mittelalter modern, wobei belegt ist, dass im Mittelalter Korallenpulver in Getränken als medizinische Maßnahme bei beispielsweise Milzleiden Verwendung fanden. Im Volksglauben Italiens schützen Korallen vor allem Kinder vor jeglichem Unheil, so ist in christlichen Darstellungen des Jesuskindes oft eine Korallenkette oder ein Korallen-Ästchen am Band am Hals des Kindes zu sehen. So ist die Koralle schließlich allgemein zu einem Symbol für Kindheit geworden.

Versteinerte Koralle

In diesem kompakten Gestein sind die ehemaligen Strukturen des Korallenstocks oft noch gut zu erkennen. Dabei zeigen sich die sechseckigen „Zellstrukturen“ mit ihren mehreren Kammern ziemlich detailgetreu. Findet man Versteinerungen mit eng zusammen gepressten „Röhren-Zeichnungen“ so handelt es sich meistens um versteinerte Korallen, die oft bis zu 3,5 Millionen Jahre alt sein können. Da diese Versteinerungen aus einst lebenden Korallen entstanden sind, hält man hier ein echtes Fossil in den Händen.

Fundorte des „Petoskey-Steins“

Der Prozess der Versteinerung von Korallen kann bei den passenden Bedingungen etwa 20 Millionen Jahre in Anspruch nehmen. Deshalb kann man hauptsächlich in Indonesien und in den USA versteinerte Korallen finden, da dort einst die geologischen Voraussetzungen gegeben waren. Wobei gerade die indonesischen Exemplare besonders schön und begehrt sind.

Der sogenannte „Petoskey-Stein“ ist als versteinerte Koralle schon lange in der Schmuckherstellung beliebt. Diese ehemalige Rugose-Koralle bildete vor etwa 350 Millionen Jahren ihre Kolonien in den warmen, flachen Meergewässern, die damals ganz Michigan bedeckten. Ihre Schönheit entfaltet sich am besten im nassen Zustand, dann wird die „Sonnenstrahlen“-Zeichnung deutlich sichtbar. Diese matten, schlicht wirkenden „Korallen-Kiesel“ lassen sich sehr gut polieren, sodass ihr optischer Eindruck deutlich zunimmt. Besonders begehrt sind die sogenannten „Pink Pets“ mit Eiseneinlagerungen.

Die Entstehung von agatisierten Korallen

Wenn Kieselsäure im Meerwasser erstarrt und dabei die Kalkstruktur der Koralle ersetzt, entsteht ein Austausch der Substanz, bei dem die vorgegeben Struktur jedoch erhalten bleibt. Hier übernimmt Chalcedon (eine Quarzvarietät) diese Korallenskelett-Vorgabe und bildet ein sogenanntes „Pseudomorph“, da der Stein die fremde, vorgegebene Erscheinungsform zeigt. Bis zu 30 Millionen Jahre kann dieser Prozess der Pseudomorphose dauern.

Im Jahre 1979 wurde die agatisierte Koralle offiziell zum „Staatsgestein“ ihres Entstehungs- und Fundortes Florida gewählt. In der Korallen-Sammelgemeinde sind diese Fossilien ganz besonders begehrt.