Diamant

Mario Sarto – Selbst fotografiert

Ein Diamant ist idealerweise transparent, farblos und frei von Einschlüssen. Aber auch gelbe bis braune, graue bis schwarze, grüne, rote oder blaue Farben kommen vor. Er soll  Willenskraft, Charakterstärke und Verantwortungsbewusstsein verleihen.

Farbe: transparent, farblos, Gelb bis Braun, Grau bis Schwarz, Rosa, Grün und Blau
Familie: Natürliche Elemente (reiner Kohlenstoff)
Aufladen: unnötig, wöchentlich Reinigung unter fließendem Wasser
Chakras: alle Chakras, bevorzugt Stirn-, Scheitel- bzw. Kronen-Chakra
Länder: Südafrika, Brasilien, Russland, Kanada und Australien
Sternzeichen: Löwe, Widder und Steinbock
Spirituell: bringt Einsicht und standfesten Mut, sowie die Fähigkeit unbeeinflusst selbstständig zu denken
Seelisch: kann bei Mutlosigkeit und Ängsten helfen, sowie eine innere Stabilität begünstigen und stimmungsaufhellend wirken
Mental: fördert die geistige Entwicklung und klare Gedanken in seelischen Krisen
Körperlich: soll schmerzlindernd, entgiftend und allgemein reinigend wirken, sowie u.a. Nerven, Gehirn, Sinnesorgane und Blutgefäße heilend unterstützen
Anwendung: am Körper tragen oder als „Diamantenwasser“ trinken

Der Diamant – König der Edelsteine

Für immer beste Freunde

„Diamonds Are a Girl´s Best Friend“ singt Marilyn Monroe 1949 in dem Broadway-Musical „Blondinen bevorzugt“ („Gentlemen Prefer Blondes“). Während die Schönheit und der Charme eines Menschen am Ende für immer vergeht, besteht der Glanz eines Diamanten hingegen für alle Zeiten. So in etwa lautete die Einsicht der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Für viele Menschen sind Diamanten auch heute immer noch funkelnde und sehr wertvolle Edelsteine, die in Schmuckstücke integriert, nicht für jeden Geldbeutel erschwinglich sind.

Diamonds are forever“ lautete der Titelsong für den James Bond Film „Diamantenfieber“ aus dem Jahre 1971. Die Sängerin Shirley Bassey behält recht, denn Diamanten sind tatsächlich aus dem härtesten, natürlich vorkommenden Material gemacht, das auf unserer Erde zu finden ist. Als traditionelles Symbol für lautere Unbezwingbarkeit reicht dieser Edelstein in vielen Kulturen bis in die Ewigkeit.
Der Diamant gilt als der König unter den Edelsteinen, ist aber auch der bevorzugte Edelstein der Könige.

Unbezwingbar – für die Ewigkeit gemacht

Schon in der Antike heiß begehrt

Bereits im antiken Griechenland und bei den alten Ägyptern war der Diamant als der Schönste und Wertvollste aller Edelsteine bekannt. Sein Name leitet sich vom griechischen Wort "adamas" ab, was "unbezwingbar" bedeutet. Tatsächlich ist der Diamant der härteste Edelstein der Welt und ist bis heute die Richtlinie, an der alle anderen Mineralien gemessen werden. "Der Unbezwingbare" scheint für die Ewigkeit geschaffen zu sein.

Für Plinius den Älteren waren Diamanten der wertvollste Besitz unter den irdischen Gütern, der sogar höher einzuschätzen war, als selbst Könige und ihre Herrschaftsgebiete. Deshalb waren die härtesten Mineralien der Erde auch Gott gleich, der Liebesgöttin Venus zugeordnet.

Stein der Erleuchtung

Im Mittelalter glaubte man, dass Diamanten ihren Trägern schon auf Erden einen göttlichen Glanz verleihen konnten, der die höchste Reinheit und Erleuchtung mit sich brachte. Die Entwicklung eines edlen Charakters blieb allerdings nur Königen und Kirchenfürsten vorbehalten, denn nicht einmal der Teufel sollte diesen diamantenen Kräften widerstehen.
Diamanten durften in dieser Zeit nicht bearbeitet werden, da die Menschen Angst hatten, der besondere Edelstein könnte dadurch seine magischen Kräfte verlieren.

Erst im 13. Jahrhundert avancierten Diamanten auch zu Schmucksteinen, da man endlich eine Möglichkeit für ihre Bearbeitung gefunden hatte. Jetzt konnten und durften diese kostbaren Edelsteine auch in profane Schmuckstücke eingearbeitet werden.
Zuvor hatte der Diamant allerdings eine ausschließlich mythologische Bedeutung.

Der Diamant - Talisman mit Tradition

Die ältesten Diamantenfunde stammen wohl aus Indien. Dort wurden die Edelsteine vor ca. 6000 Jahren wahrscheinlich als Talisman mit magischer Wirkung als Rohsteine aufbewahrt oder bei sich getragen. In der traditionellen Mythologie steht der Diamant für Schutz und Unbesiegbarkeit. Er war ein Symbol für Mut, Stärke und charakterliche Tugend.

In vielen Kulturen war der Diamant ein mächtiger Schutzstein, der vor Gefahren warnen und von Dämonen befreien sollte. Im Mittelalter verliehen diese kostbaren Edelsteine ihrem Träger angeblich göttliche Eigenschaften und schenkten Einblicke in den hoffentlich edlen Charakter.

Ein gestohlener oder unrechtmäßig erworbener Diamant sollte sich jedoch in einen "Unglücksstein" verwandeln, der alle unrechtmäßigen Besitzer durch Not und Elend bestrafte.

Die Anfänge des Diamanten als Heilstein

Die Karriere als typischer Heilstein begann für den Diamanten aber wahrscheinlich erst später. Lange war er hauptsächlich der Stein der Macht und Mächtigen mit göttlichem Anspruch.

Hildegard von Bingen glaubte beispielsweise, dass Diamanten in Wasser oder Wein gelegt ein Heilgetränk gegen Gelbsucht ergaben. Von ihr stammen die ersten dokumentierten therapeutischen Anwendungen. Auch sollten Diamanten, nach den Erfahrungen der heilkundigen Äbtissin, Boshaftigkeit und Jähzorn vertreiben und vor Schlaganfällen und Gicht schützen. In der Fastenzeit empfahl die findige Hildegard allen, denen der Verzicht auf Nahrung schwer fiel, einen Diamanten im Mund zu tragen, um das Hungergefühl zu reduzieren.

Der Diamant in der modernen Steinheilkunde

Bis in die Gegenwart wird mit dem härtesten, natürlichen Mineral auf der Erde eine große gesundheitliche Wirkung verbunden. So hat sich der Glaube erhalten, dass Diamanten Nervenleiden und Geisteskrankheiten heilen können.

Reiner Körper - reiner Geist - reine Seele

Nach neueren Erfahrungen der Steinheilkunde fördert ein Diamant alle Reinigungsprozesse des Körpers. Da er das logische Denken anregt und dadurch in Lern- und Entscheidungsphasen bei Problemlösungen helfen kann, ist die Wirkung auf das Gehirn und Nervensystem, so wie Sinnesorgane und Hormondrüsen besonders deutlich.

Der Diamant wird bei Lebenskrisen, Depressionen und Ängsten empfohlen, um Ursachen zu erkennen (Selbstreflexion) und ordnende Veränderungen anstoßen zu können. Er fördert eine objektive Sicht auf das Leben und all seine Probleme und Verwicklungen. Eine bessere Kontrolle über das eigene Leben kann das Loslassen von alten Traditionen und überflüssigen Regeln mit sich bringen.

Stein der Tugenden

Als Symbol der Unbezwingbarkeit, Schönheit und Kraft sollen Diamanten als Heilsteine diese Eigenschaften auch auf den Menschen übertragen. Charakterstärke, mehr Selbstbewusstsein und größere Willenskraft sollen durch den "König der Edelsteine" vermittelt werden. Der Drang nach geistiger Freiheit und die Neugier angesichts neuer Erfahrungen wird verstärkt, sowie eine konzentrierte Lernfähigkeit verbessern. Das Streben nach mentaler Reinheit macht im Idealfall beim Zusammenleben verschiedener menschlicher Mentalitäten offener, großzügiger und verantwortungsbewusster. Dadurch wird eine zwischenmenschlich harmonischere Atmosphäre möglich.

Alle vorhandenen, menschlichen Tugenden sollen durch Diamanten verstärkt werden, sodass Leiden, die einen psychischen Ursprung haben, leichter erkannt und fachgerecht behandelt werden können. Denn auch ein Diamant kann keine notwendigen, medizinischen Maßnahmen ersetzen.

Es muss kein teurer Diamant sein!

Da geschliffene Diamanten nicht für jeden erschwinglich sind, kann man sich vielleicht einen kostengünstigeren Rohdiamanten gönnen. Er hat durch seine "Naturbelassenheit", im Gegensatz zu bearbeiteten und manipulierten Edelsteinen, noch mehr charakteristische, natürliche Grundschwingungen zu bieten. Denn je stärker ein Edelstein bearbeitet wurde, um so weniger ursprüngliche Energie ist für eine Heilstein-Nutzung vorhanden.
So kann ein Rohstein für eine Heilstein-Verwendung eine echte Alternative sein.

Diamanten in der Kombination mit anderen Edelsteinen

Da ein Diamant, ähnlich wie ein Bergkristall, die Wirkung anderer Edelsteine verstärkt, kann er gut mit anderen Steinen kombiniert werden.

Ein Diamant für das Stirn-Chakra

Das Auflegen eines Diamanten auf die Stirn ist während einer Meditation als Basis sinnvoll. Nahe bei den Sinnesorganen Augen, Ohren, Nase und in der Nähe des Gehirns kann eine mentale und spirituelle Entwicklung angeregt werden.
Nach nicht nur indischer Tradition (Hinduismus) befindet sich etwa zwischen den Augenbrauen das sogenannte "Dritte Auge". Dieses wird in anderen Kulturen auch "allsehendes Auge" genannt und soll eine besondere Wahrnehmung (z.B. Aura-Sehen, Hellsehen, Visionen) ermöglichen.

Nach theosophischer oder esoterischer Sicht soll das unsichtbare "Dritte Auge" in Verbindung mit der Zirbeldrüse oder Hypophyse stehen. In Indien oder Nepal wird das "Shiva-Auge" auch heute noch symbolisch auf die Stirn gemalt.

Diamant und Aquamarin für die Augen

Als Kombinationsstein bietet sich beispielsweise Aquamarin an, dessen Wirkung besonders bei Augenproblemen durch einen Diamanten noch unterstützt werden kann. Dabei kann der Diamant nahe beim Haaransatz (Scheitel-Chakra) liegen, während der Augenstein "Aquamarin" auf dem "Dritten Auge" ruht. Wer zwei passende Aquamarine besitzt, kann diese auch direkt auf die geschlossenen Augen legen. Dann bilden sie zusammen mit dem Diamanten auf dem Stirn-Chakra ein "Heilendes Dreieck".

Diamant und Olivin oder Peridot für das Herz

Weiterer sinnvoller Kombi-Steine sind Olivin und/oder Peridot für das Herz-Chakra, wenn dringende Herzensangelegenheiten auch mental bearbeitet werden sollten. Insbesondere bei bleibenden oder immer wiederkehrenden Trauergefühlen, die anscheinend keine greifbare Ursache haben, kann eine zusätzliche Verwendung eines Diamanten neue Einsichten bringen.

Diamant und Rhodonit bei Verletzungen aller Art

Ein drittes Kombi-Beispiel kann bei der Verarbeitung von traumatischen, schockierenden Erlebnissen helfen. Während ein Diamant auf der Stirn ruht, kann man Rhodonit als Trommel- oder Rohstein wahlweise ober- oder unterhalb des Nabels legen. Der beste  "Wundheilungsstein" der Steinheilkunde wird als Unterstützung für alle Verletzungen im physischen und psychischen Bereich empfohlen. Wer besonders mit aggressiven und wütenden Emotionen kämpft, kann den Heilstein auch direkt auf den Nabel legen, um die Wut langsam aufzulösen, beziehungsweise in positive, konstruktive Energie umzuwandeln.

Bei tiefsitzenden Verletzungen sollte man allerdings für sich selbst viel Geduld mitbringen und gegebenenfalls auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Die handwerkliche Kunst des Diamantenschleifens

Nachdem die Bearbeitung des härtesten natürlichen Minerals der Welt ab dem 13. Jahrhundert möglich war, entstand im 14. Jahrhundert der sogenannte Punktschliff. Das einfache Polieren der achteckigen Kristallflächen erzeugte gleichmäßige Facetten.

Der Tafelschliff - der erste Diamantschliff

Der Tafelschliff aus dem 15. Jahrhundert war der erste weltweit anerkannte Diamantschliff. Aus ihm entstand später der Baguetteschliff und der heute noch beliebte Smaragdschliff (ein achteckiger Stufenschliff mit großer, offener Tafel).
Spitz geschliffene Diamanten (Spitzenschliff) wurden erstmals von den Römern in Europa verbreitet. Weitere Schliffarten, wie der Herz- und Birnenschliff entstanden erst danach.

Die Skaif-Schleifscheibe - eine Revolution in der Steinschleiferei

Nachdem ein flämischer Diamantschleifer die Skaif-Schleifscheibe entwickelt hatte, waren schließlich auch komplexere Diamantschliffe möglich.
Um 1530 wurde der im 19. Jahrhundert beliebte Rosenschliff in Europa eingeführt. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts wird der beliebte Marquise-Schliff entwickelt, der speziell für die Marquise de Pompadour entwickelt wurde und durch die Namensgebung gewidmet ist. Als Synonym wird auch die Bezeichnung Navette-Schliff verwendet, da die Ellipsenform mit den spitz zulaufenden Enden an ein Schiff erinnert.

Industrielle Diamantenschleiferei

Die Erfindung der Schleifmaschine revolutioniert am Ende des 19. Jahrhunderts das Diamantenschleifen und die Entdeckung der Diamantvorkommen in Südafrika führen zu einem regelrechten Diamanten-Rausch. Aus der handwerklichen Diamantenschleiferei entwickelte sich schließlich eine gewinnbringende Industrie.
1876 wurde die erste Steinkreissäge mit Diamanten besetzt auf der Weltausstellung in Philadelphia vorgestellt. Ab 1955 wird die Herstellung von künstlichen Diamanten möglich.

Diamanten als Werk- und Hilfstoffe

Heute ist das Feld der Nutzung von Industrie-Diamanten in Handwerk, Wirtschaft und Wissenschaft groß geworden. Diamantspitzen schneiden präzise Glas und andere harten Materialien, Werkzeuge wie Bohrer, Fräsen, Schleifscheiben und Co. erhalten durch Diamantbeschichtungen ihre besondere Effektivität. Polierpasten mit Diamantpulver erreichen perfekt glatte Oberflächen.
Als Werkstoff und Hilfsstoff ist der Diamant inzwischen unersetzlich geworden. Außerdem besitzt der Diamant die höchste Wärmeleitfähigkeit von allen Mineralen.

Die größten Diamant-Vorkommen befinden sich in Russland, Südafrika, Australien, Kanada und Brasilien.

Der Brillantschliff bei Schmucksteinen

Der quadratische oder rechteckige Cushion-Schliff (Kissen- oder Minenschliff) mit seinen abgerundeten Ecken und weichen Konturen gilt als Urform des modernen Brillantschliffs. Im Laufe der Zeit wurden die Alt- und Übergangsschliffarten durch den modernen Brillantschliff ersetzt.

Moderne Fantasieformen sind der Prinzess-Schliff (rechteckiger Brillantschliff), der Ovalschliff und Radiant-Schliff. Die Form bezeichnet das geometrische Erscheinungsbild des Diamanten und die Schliffart entscheidet über die Anzahl der Facetten (flach, polierte Oberflächen) und die Strahlkraft des jeweiligen Edelsteins.

Der typische Brillantschliff wurde ca. um 1910 entwickelt. Der Begriff "Brillant" ist immer auf einen echten Diamanten bezogen. Imitationen werden z.B. als "Zirkonia im Brillantschliff" bezeichnet. Der Brillantschliff hat mindestens 32 Facetten um die Tafel im Oberteil, sowie mindestens 24 Facetten im unteren Teil des Edelsteins.

Der Diamant - das härteste, natürliche Element

Da der Diamant der härteste (Mohshärte 10), natürlich vorkommende Stoff auf der Erde ist, kann er nur durch seinesgleichen geschliffen werden. Seine Schleifhärte ist beispielsweise 140 mal höher als die des Korunds. Allerdings ist seine Härte je nach Kristallrichtung unterschiedlich (Anisotropie), so dass es möglich wird einen Diamanten mit Diamantpulver zu schleifen (statistische Isotropie). Das kubische Kristallsystem des Diamanten bildet Oktaeder, Tetraeder, Würfel oder Dodekaeder als transparente Kristalle. Bei völliger Reinheit sind die Kristalle klar und farblos.

Die Farben der Diamanten

Durch Verunreinigungen (z.B. Stickstoff oder Bor) und Defekte im Kristallgitter selbst können verschiedene Farben entstehen.

Blaue Diamanten entstehen durch Einlagerung von Bor, Aluminium, Sauerstoff, Magnesium oder Eisen.
Stickstoff färbt die Edelsteine gelb oder grün und Mangan bringt die beliebten Rosa-Töne hervor.
Die sehr seltenen roten und orangefarbenen Diamanten entstehen wahrscheinlich durch Defekte im Kristallgitter. Weitere Tönungen sind braun, grau und schwarz.

Manipulierte Farbentstehung

Durch Neutronenbestrahlung werden aus hellen, minderwertigen Diamanten künstliche schwarze Schmucksteine hergestellt. Durch intensive Bestrahlung und Wärmebehandlungen entstehen aus "schmutzigen" Diamanten Steine mit einer leuchtenden Blau- oder Grünfärbung.

Vier Hauptkriterien für die Klassifizierung von Diamanten

Die Bewertung der Diamanten-Qualität ist nicht leicht. Sehr viele verschiedene Kriterien spielen hier eine Rolle, die nur Fachleute durchschauen. Die wichtigsten und verständlichsten sind wie bei allen Edelsteinen Größe, Farbe, Reinheit und Schliff.
Allein das Reinheitskriterium ist in 11 Qualitätsgruppen eingeteilt, von lupenrein (fl=flawless) bis Piqué III (pi3=Pikee III) mit ganz deutlich sichtbaren Einschlüssen.

Größe - carat

Die Größe des Edelsteins wird in Karat (carat) angegeben und ist das erste entscheidende Kriterium, ob ein Rohdiamant überhaupt für ein Schleifen geeignet ist. Sehr große Funde wurden und werden je nach Kristallaufbau und Unversehrtheit auch in kleinere Stücke gespaltet, um lukrative Steine daraus herzustellen.

Farbe - color

Das zweite wesentliche Kriterium ist die Färbung. Die Farbe (color) des Steines kann allerdings auch je nach Zeitgeschmack, beziehungsweise Nachfrage künstlich beeinflusst werden (Bestrahlung,Wärmebehandlungen). Besonders wertvoll sind besonders selten natürlich vorkommende Farbvarianten. Rote Diamanten sind noch seltener als blaue und natürliche grüne Steine (auch durch Strahlungsdefekte verursacht) gibt es kaum.

Reinheit - clarity

Die Reinheit (clarity) ist für viele Edelstein- und Schmuckanbieter ganz besonders wichtig. Besonders reine, farblose Steine sind in einer hochwertigen Schmuckherstellung Bedingung. Für die Klassifizierung der Reinheit gibt es strenge Richtlinien.

Schliff - cut

Der Schliff  (cut) entscheidet über die Brillanz (Lichtreflexionen), den Glanz und die Farbstreuung des fertigen Schmucksteines. Das Ziel des Diamanten-Schleifers ist die angelegten Qualitäten des Edelsteins durch den geeigneten Schliff besonders zur Geltung zu bringen. Die hohe Lichtbrechung (auch "Feuer" genannt) soll möglichst beeindruckend auf den Betrachter wirken.
Dabei sind nur echte Diamanten mit einem Brillant-Schliff auch Brillanten. Alle anderen Schmuck- und Edelsteine mit diesem Schliff dürfen nicht den Zusatz "Brillant" tragen. So muss ein Diamant-Imitat aus beispielsweise Zirkonia (Zirkonoxid) mit dem typischen Diamant-Schliff immer als "Zirkonia im Brillantschliff" ausgeschrieben sein, damit keine falschen Hoffnungen aufkommen.

Weitere Kriterien sind Glanz, Lichtstreuung und Lichtbrechung, sowie

Entstehung und Vorkommen von Diamanten

Jeder Edelstein muss sich mit dem König der Edelsteine messen. Seine höchste Mohshärte von 10 ist Richtwert für alle, ebenso seine Transparenz, Reinheit und sein besonderer Glanz. Um all diese Qualitäten zu entwickeln, haben natürliche Diamanten so manches durchgemacht. Wer sich mit ihrer Entstehung beschäftigt, wird feststellen, dass diesbezüglich noch manches im Dunkeln liegt. Der heutige Wissensstand wird sich wohl noch erweitern müssen, um alle Geheimnisse zu lüften. Denn spätestens nach der Entdeckung "außerirdischer Diamanten" gibt es noch viel zu klären.
Neuste astronomische Forschungen zeigen, dass sich irgendwann alle Sterne, somit auch unsere Sonne, in sehr ferner Zukunft in gigantische Diamant-Kristalle verwandeln könnten. Als erloschene sogenannte "Weiße Zwerge" blieben dann nur noch kalte Kristalle übrig, so die Theorie. Doch zuerst die irdische Entstehungsgeschichte!

Tertiäre Bildung des Diamanten

Diamanten in der Größe von Schmucksteinen entstehen im Erdmantel in bis zu 800 Kilometern Tiefe. In Tiefengesteinen (vermutlich Peridotit und Eklogit) bilden sich tertiär aus hexagonalem Kohlenstoff (Graphit) in einer schnellen Metamorphose Diamanten. Ausschlaggebend dafür sind eine enorme Hitze von über 1200, manche sprechen sogar von 2000 Grad Celsius und ein Atmosphären-Druck von mehr als 40 000.

Diamant-fördernde Schlote

Erst durch spätere Vulkanausbrüche kommen Diamanten schließlich an die Erdoberfläche. So erklärt sich, dass die Abbaugebiete für Diamanten direkt in den Schloten erloschener Vulkane liegen. Dabei scheinen einzig gasreiche Magmen mit der Zusammensetzung aus Kimberliten oder seltener auch Lambroiten die wertvollen Diamanten zu enthalten und an die Oberfläche zu transportieren. Dieser Transport geschieht wahrscheinlich in wenigen Stunden, während die finale, eruptive Phase die Edelsteine schließlich in Überschallgeschwindigkeit nach draußen schleudern.

Die einstigen Schlote ermöglichen zuerst einen bequemeren Tagebau, der später immer weiter in die Tiefe reicht. Dabei wird das Muttergestein der Schlot-Füllungen zermahlen, damit sie den viel härteren Diamanten freigeben.
Dieser umfangreiche Abbau findet hauptsächlich in Russland, Angola und Botswana statt.

Diamant-führende Gesteine

Verwittern Gesteine, die aus Eruptionen stammen, werden sie schließlich in leicht transportierbare Steine und Sand verwandelt. Diese lagern sich als Sedimente in Niederungen ab. Bei der Entstehung sedimentärer Lagerstätten bleiben besonders reine Diamanten erhalten. Sedimentgesteine sind somit heute die Hauptfundorte von Diamanten in Edelstein-Qualität.
So liefern beispielsweise einige Schotterfelder von Flusstälern im Landesinneren von Südafrika und Namibia ebenso Diamanten, wie jüngere Schwemmböden an Flussmündungen von Seen und wüstenähnlichen Küstenstreifen am Meer. Selbst im sogenannten "Schelfmeer" im Bereich des flacheren Festland- oder Kontinentalsockels kann man unterhalb der Meeresoberfläche Diamanten finden.

Fundorte des Diamanten

Russland, Kanada, Brasilien und vor allem viele Länder Afrikas besitzen die größten Diamant-Vorkommen der Erde. Allerdings wurden Diamanten inzwischen auf allen Kontinenten entdeckt. Sogar in Deutschland hat man beispielsweise im tiefer liegenden, nördlichen "Ries-Becken" Diamanten gefunden.

Besondere Merkmale des Diamanten

Verwechslungen mit anderen Schmuck- oder Edelsteinen

Die schon erwähnte Top-Mohshärte von 10 ist das Haupt-Erkennungsmerkmal eines Diamanten. Alle Imitationen natürlichen Ursprungs können hier nicht mithalten. Auch wenn sie eine makellose Transparenz zeigen, gibt es einige wichtigen stein-typischen Merkmale für eine Unterscheidung. Aber selbst Diamanten haben nicht immer die völlig durchsichtige Qualität zu bieten. Viele sind verunreinigt und deshalb nur noch durchscheinend.

Zirkon hat beispielsweise eine Härte von 6,5 bis 7,5, gefolgt von Bergkristall mit 7 und Glas (Strass) mit nur 5 bis 5,5 Härte. Vor allem im geschliffenen Zustand ist die Unterscheidung hier oft nur durch eine gemmologische Untersuchung möglich.
Dabei kann auch die Dichte des Diamanten von 3,52 aufschlussreich sein, denn beispielsweise Bergkristall besitzt eine niederere Dichte von 2,65. Außerdem zeigt ein Diamant keine Strichfarbe im Gegensatz zum weißen Strich des Bergkristalls. Diamanten lassen sich vollkommen spalten, Bergkristall nur unvollkommen mit muscheligem Bruch und Glasscherben kennt jeder.

Imitationen für Industrie und Schmuckherstellung

Industriediamanten

Je wertvoller und begehrter ein Edelstein ist, umso häufiger sind auf dem Markt natürlich lukrative Imitationen und Fälschungen zu finden. Für den Diamanten sind viele verschiedenste Varianten im Umlauf.
Im Jahre 1953 gelang es erstmals Diamanten synthetisch herzustellen. Inzwischen hat man unterschiedliche Herstellungsverfahren entwickelt und ist in der Forschung noch lange nicht am Ende angekommen. Die geläufigsten Verfahren sind das für Unkundige noch verständliche Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahren, das seit dem Jahre 1955 zur Herstellung künstlicher Diamanten verwendet wird.
Die Detonations- und Schockwellensynthese gestalten sich schon schwieriger im Verständnis und erschaffen jeweils Industriediamanten, die ebenso hart wie ihre natürlichen Pendants sind.
Industriell hergestellte Diamanten sind wertvolle Roh- und Werkstoffe für die Industrie (Diamant-Pulver für Beschichtungen und Schleif-, bzw. Polierprozesse) und viele Bereiche der Forschung (Nanodiamanten). Diamantpulver aus natürlichen Edelsteinen ist selten im Einsatz, da es dementsprechend teuer ist.

Imitationen für die Schmuckindustrie

Durch komplizierte weitere Verfahren entstehen jedoch nicht nur künstliche Diamanten, deren Aussehen in Farbe, Reinheit und Glanz optimal manipuliert werden kann. Auch diamant-ähnliche Schmucksteine stellt man speziell für die Schmuckindustrie her.
Zirkonia ist dabei beispielsweise wohl am bekanntesten und besteht aus Zirkonoxid. Eine weitere Imitation aus YAG steht für Yttriumaluminat. Allerdings auch einfaches Bleiglas imitiert als "Strass" oberflächlich betrachtet perfekt Diamanten in aufwändig gestalteten Schmuckstücken.

Manipulationen von natürlichen Diamanten

Diamanten mit geringerer Qualität sind oft durch Bestrahlung (Kernreaktor) und Brennen farblich aufgehübscht. Dabei lässt sich das genaue farbliche Ergebnis nicht immer perfekt steuern, sodass mehrere Maßnahmen möglich sein können. Eine Laser-Behandlung kann außerdem unerwünschte Einschlüsse entfernen. Rißbildungen sind oft künstlich aufgefüllt und Beschichtungen, sowie verklebte Dubletten sind allgegenwärtig.
Aus all diesen Gründen ist beim Kauf eines teuren Diamanten ein beglaubigtes Zertifikat Pflicht!

Der neuste "Nachruf" besteht aus Diamant

Bei einer sogenannten "Diamant-Bestattung" presst man aus dem Kohlenstoff der Asche von Verstorbenen künstliche Diamanten. Da in Deutschland eine Bestattungspflicht besteht, ist dieses neue Verfahren höchstens geduldet. Die übrigen Bestandteile der Asche müssen ohnehin ordnungsgemäß bestattet werden. Ob sich diese teure Form der Erinnerung an geliebte Verstorbene als Trend durchsetzten kann, bleibt abzuwarten.

 

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Bild: @ depositphotos.com / Elnur_

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