Die typischen Farben von Chrysokoll sind ein kräftiges Blaugrün bis Türkis. Er kann Stimmungsschwankungen entgegenwirken, damit man einen kühlen Kopf bewahren kann. Körperlich soll er fiebersenkend, krampflösend, kühlend und beruhigend wirken.
Farbe: | Blaugrün, Türkis, selten Blau, Braun, Schwarz |
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Familie: | Chrysokoll (Kupfersilikat/Schichtsilikate) |
Aufladen: | mit Bergkristall |
Chakras: | Hals-Chakra, Herz-Chakra oder Stirn-Chakra (Drittes Auge) |
Länder: | Nord- und Südamerika, Russland, Afrika, Israel, Deutschland |
Sternzeichen: | Krebs, Stier, Wassermann und Waage |
Spirituell: | macht gespeicherte, automatische Reaktionen auf bestimmte Situationen bewusst |
Seelisch: | bei Anspannung, Stress und Stimmungsschwankungen beruhigend |
Mental: | fördert Vernunft und Geduld für einen kühlen Kopf |
Körperlich: | soll die Leber entspannen und stärken, bei Menstruationsbeschwerden, sowie Muskelkrämpfen helfen und fiebersenkend und entzündungshemmend wirken |
Anwendung: | als Trommelstein am Körper tragen, als Rohstein auflegen oder im Raum aufstellen, einen direkten Kontakt mit Wasser meiden |
Das Kupfermineral Chrysokoll
Schon an seiner Farbe lässt sich erkennen, dass das wasserhaltige Kupfersilikat Chrysokoll zu den kupferhaltigen Mineralien gehören. Da die Färbung dieses Heilsteins idiochromatisch ist, ist auch die Strichfarbe grün. Idiochromasie bezeichnet die „Eigenfarbigkeit“ eines Gesteins. Keine Fremdstoffe oder durch das Gefüge bedingte physikalischen Effekte sind hier für die Farbe des Minerals verantwortlich. Deshalb ist die Körperfarbe und die Strichfarbe der Chrysokolls gleichermaßen grün.
Entstehung und Vorkommen von Chrysokoll
Die Voraussetzung für die Entstehung dieses Heilsteins sind kupferhaltige Lagerstätten. So wird im ersten Schritt durch Sicker– oder Grundwasser, das Kieselsäure enthält, das Kupfer aus dem Gestein herausgelöst. Durch Verwitterungsprozesse in den sogenannten Oxidationszonen der Ausgangsgesteine nahe an der Erdoberfläche entsteht durch Umwandlung (Metamorphose) Chrysokoll schließlich sekundär aus anderen Kupfermineralen. Diese Oxidationszonen reichen von der Erdoberfläche bis zum Grundwasser und sind ein Teil der Verwitterungszone. Chrysokoll gehört, wie Malachit oder Azurit auch, zu den sogenannten „Leitmineralien“ der Oxidationszonen von Kupfererz-Lagerstätten.
Aggregate und Spaltenfüllungen von Brekzien
Obwohl Chrysokoll eine monokline Kristallbildung zeigt, sind Kristalle sehr selten. Meistens bilden sich derbe, knollige oder stalagtitische Aggregate, die durch einen schönen Wachs- oder opalartigen Glasglanz bestechen. Am häufigsten ist Chrysokoll jedoch als Spaltenfüllungen von Brekzien (eckige Gesteinstrümmer in einem „Bindemittel“) entstanden. Daher gibt es auch Aggregat, die aus verschiedenen Kupfererzen gebildet werden. Typische innige Verwachsungen sind Chrysokoll mit Quarz (Chrysokollquarz), Malachit, Türkis, Azurit oder Cuprit. Der sogenannte „Eilatstein“ aus Israel beinhaltet verschiedene Mineralien und bezeichnet beispielsweise das Gesteinsgemenge aus Chrysokoll, Malachit und Azurit oder Türkis.
Nennenswerte Vorkommen dieses Heilsteins liegen in Amerika Arizona, Nevada/USA (z.B. Bisbee) und Peru. Aber auch in Australien (Broken Hill), Deutschland (Schnee-, Kupfer- und Lauterberg) und im russischen Ural gibt es Chrysokoll-Funde.
Wie erkennt man Chrysokoll?
Aufgrund der geringen Mohshärte von 2 bis 4, Dichte von 2 bis 2,3 und seinen Wassereinlagerungen neigt ein Chrysokoll zu Rissbildungen. Auch reagiert er empfindlich auf starke Erwärmung, chemische und physikalische Eingriffe. Er kann nicht gespalten werden und zeigt eine unebene Bruchstelle. Der meistens undurchsichtige Heilstein hat eine grünliche Strichfarbe.
Optisch sind Verwechslungen mit Türkis, Variscit und Eilatsteinen (Gesteinsverwachsungen aus verschiedenen Kupfermineralen) möglich. Im Handel sind gefärbte Chalcedone im Umlauf, die Chrysokoll imitieren. Allerdings hat Chalcedon eine Härte von 7 und eine weiße Strichfarbe. Nur eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung kann hier bei allen Beispielen zu einer klaren Unterscheidung beitragen.
Chrysokoll in der Tradition
Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet „chrysos“ Gold und „kolla“ Leim. Woher diese Bezeichnung „Goldleim“ jedoch ursprünglich stammt, ist nicht geklärt.
Löthilfe für Granulationen
Schon aus der Antike ist bekannt, dass man Kupfermineralien beim Löten von Metallen als Flussmittel (Borax) verwendete. Das könnte eine einleuchtende Erklärung für den seltsamen Namen „Goldleim“ sein.
Antike Goldschmiede benötigten dieses Hilfsmittel für ihre berühmten Granulationen (z.B. etruskische Goldschmiedekunst), bei denen sie Goldkügelchen in Form von Ornamenten oder auch auf ganze Goldflächen mit geringen Berührungspunkten auflöteten. Das Wissen über diese Goldschmiedetechnik ging während des Mittelalters allerdings verloren.
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Bemühungen, diese uralte Technik wieder neu zu beleben. Aber erst in den 1930er Jahren entstanden die ersten Goldschmiedearbeiten, die eine vergleichbar hohe künstlerische Qualität aufweisen konnten, wie antike Vorbilder.
Eine weitere Assoziation entsteht durch die Tatsache, dass unbehandelte Chrysokoll-Rohsteine aufgrund ihrer porösen Oberflächenstruktur an der Zunge haften. Doch dieser Erklärungsversuch zeigt keine sinnvolle Verbindung zur ersten Wortsilbe „chrysos“ = „Gold“.
Die traditionelle Anwendung als Heilstein
Als Heilstein hat Chrysokoll hauptsächlich bei der indigenen Bevölkerung Amerikas traditionell eine Bedeutung. Hier sollte er die körperliche Widerstandskraft fördern und bei extremen Gefühlsausbrüchen harmonisierend wirken.
Synonyme und Bergmannsbezeichnungen
Erst seit dem Jahre 1808 bezeichnet der Begriff „Chrysokoll“ eindeutig das heutige Mineral. Zuvor hatte man wohl verschiedene Kupferminerale unter diesem Namen zusammengefasst. Die meisten Synonyme für Chrysokoll und seine verschiedenen Gesteinsverwachsungen stammen aus der Bergmannssprache oder ehemaligen Mineralogie.
Berggrün, Grünspan, Grünerz oder Spanischgrün verweisen deutlich auf seine Farbe. Kupfergrün, Kieselkupfer oder Kupferhydrophan lassen seine Zugehörigkeit zu Kupfererzen erkennen. Weitere Synonyme sind beispielsweise Atlaserz, Chalkostaktit, Katangit und Liparit. Traversoit heißt die seltene blaue Varietät des Chrysokolls.
Das sogenannte „Kupferblau“ ist eine Verwachsung mit dem Kupfercarbonat „Azurit„. Die Verbindung mit Quarz wird folgerichtig Chrysokollquarz oder bildhaft „Papageienflügel“ genannt. „Gem Silica“ bezeichnet die feine Verteilung des Chrysokolls in Chalcedon oder Opal. Eilatsteine vereinigen mehrere Kupferminerale, wie Malachit, Chrysokoll und Azurit oder Türkis.
Die heutige Verwendung des Chrysokolls
Antifouling-Anstriche
Da der Rohstoff Kupfererz toxisch wirken kann, ist die Verwendung des Kupferminerals vor allem bei Oberflächen im Einsatz, die von unerwünschten Organismen (Fouling) freigehalten werden müssen. So sind Kupferminerale als Zusatzstoffe für Anstriche von Oberflächen (Holz, Metall, Kunststoff) besonders effektiv, die ständig mit Wasser konfrontiert werden (z.B. bei Schiffsrümpfen).
Attraktiver Schmuckstein
Trotz seiner geringen Härte (2 bis 4), die ihn nicht sehr robust gegen physikalische Beanspruchung (z.B. Stoss, Abrieb, Rissbildung) macht, hat der Chrysokoll als Schmuckstein eine Fangemeinde. Seine Farbe, aber auch die Vielfalt der Zeichnungen und Muster der verschiedenen Verwachsungen mit anderen Kupfermineralen, machen diesen Heilstein für eine Schmuckherstellung sehr attraktiv.
Beliebter Heilstein
Da Chrysokoll zudem als Heilstein und Handschmeichler immer gerne verwendet wird, hat der Markt mit einer großen Formenvielfalt reagiert. So sind Rohsteine und Trommelsteine in verschiedenen Größen und Ausprägungen im Handel keine Seltenheit.
Chrysokoll soll helfen, jederzeit einen kühlen Kopf zu bewahren. Selbst bei heftigen emotionalen Situationen bleibt man reflektiert genug, um die Konsequenzen eines unkontrollierten Gefühlsausbruchs zu begreifen und abzuwenden. Automatische Verhaltensmechanismen und Reaktionen auf Außenreize kann man an sich selbst erkennen und verändern, um gewohnte Achterbahnfahrten des Lebens in harmonischere Bahnen zu lenken.
Obwohl dieser Heilstein Nervosität und Gereiztheit lindern und eine klare Neutralität fördern soll, kann er bei Trägheit auch aktivierend wirken. Er schenkt Ausgeglichenheit, selbst wenn es stürmisch einhergeht und lässt das gesteckte Ziel nicht aus den Augen.
Körperlich soll Chrysokoll eine entspannende und krampflösende Wirkung zeigen, sodass die Steinheilkunde ihn bei Menstruationsbeschwerden und erhöhtem Blutdruck einsetzt. Seine kühlende Wirkung findet außerdem bei Fieber, Entzündungen, Halsbeschwerden und leichteren Brandwunden ein Einsatzgebiet. Der Chrysokoll soll entgiften, die Leber stärken und die Schilddrüse regulieren und bei Verdauungsproblemen helfen, die durch Nervosität und Stress verursacht sind.