Alexandrit

David Weinberg

Alexandrit besitzt eine grüne Farbe, die bei Kunstlicht einen roten bis rot-violett-grauen Farbwechsel zeigt. Dieser Heilstein soll helfen, die innere Ruhe zu finden und die Wahrnehmung der Gefühle zu verbessern.

Farbe: Grün (Rot)
Familie: Chrysoberyll
Aufladen: Sonne
Chakra: Stirn-Chakra und Herz-Chakra
Länder: Russland, Brasilien, Sri Lanka, Tansania, Simbabwe
Sternzeichen: keine Zuordnung
Spirituell: Willensstärke fördernd
Seelisch: Gefühlswahrnehmungen und Träume intensivierend
Mental: Fantasie, Risikobereitschaft fördernd, Wahrnehmung der inneren Stimme
Körperlich: fördert die Selbstheilkraft, entzündungshemmend, nervenstärkend
Anwendung: Auflegen an betroffenen Stellen, direkter Körperkontakt

Der Alexandrit – ein Lieblingsedelstein des Zaren?

Der Alexandrit gehört zu den Raritäten, da die Bedingungen für seine Entstehung in der Natur nicht alltäglich sind. Als vergleichsweise kurz verwendeter Edelstein, mit einer Härte von 8,5 und einer durchsichtigen Transparenz, gibt es wenig überliefertes Wissen über diesen besonderen Heilstein.

Erster Fundort und Namensgebung

Da dieser im Jahre 1833 erstmals entdeckte grüne Chrysoberyll genau am Tag der Großjährigkeitserklärung (17. April) des späteren, russischen Zaren Alexander II. (1818-1881) gefunden wurde, erhielt er 1842 den Namen „Alexandrit„. Weitere Bezeichnungen sind nicht bekannt.
Der, in einer Smaragd-Mine des russischen Ural gefundene, unbekannte, namenlose Edelstein wurde im Jahre 1834 als Chrysoberyll bestimmt, und 1842 vom damaligen finnischen Bergwerkdirektor dann schließlich „Alexandrit“ getauft. Schnell fiel eine allgemein typische Eigenschaft des Chrysoberylls ins Auge, denn die neue Varietät konnte je nach Lichtqualität ihre Farbe wechseln. „Smaragd bei Tag, Rubin bei Nacht“ umschreibt passend diesen Farbwechsel, ohne Mischfarben zu zeigen.

Russischer „Lieblingsstein“

Da die Fahne des Zarenreichs die Farben Grün und Rot enthielt, avancierte der neue Edelstein schnell zum russischen „Nationalstein“ dieser Zeit. Ob der Alexandrit ein besonders beliebter Edelstein des Zaren Alexander II. war, steht nicht mit Sicherheit fest, auch wenn es in manchen Quellen so behauptet wird.

Wie ist der Alexandrit entstanden?

Alexandrit kann sich nur während einer sogenannten „Metamorphose“ (Umwandlung) im Kontaktbereich zweier Gesteine bilden. Dabei muss das eine Gestein die Mineralstoffe Aluminium und Beryllium liefern, damit sich ein Chrysoberyll bilden kann. Das andere Gestein, der gemeinsamen Kontaktzone, muss Chrom für die grüne Chrysoberyll-Varietät Alexandrit beisteuern. So kann ein Alexandrit nur tertiär in Glimmerschiefer entstehen, der Chrom enthält.

Die tertiäre Gesteinsentstehung

Bei einer tertiären Entstehung wird das vorhandene Gestein nicht erneut eingeschmolzen, sondern ändert sein inneres Gefüge und den jeweiligen Mineralgehalt aufgrund von enormen Druck- und Hitzeverhältnissen. In einer Metamorphose bleibt nur unverändert, was Hitze und Druck standhält, alles andere wird durch den Austausch der instabilen Stoffe zu einem neuen Mineral umgestaltet.

Der Edelstein Alexandrit

Leider oder zum Glück kommen die oben genannten Bedingungen in der Natur nicht allzu oft vor, sodass dieser Edelstein alle Voraussetzungen erfüllt, um zu den „echten Edelsteinen“ gerechnet zu werden.
Ein Alexandrit ist selten, seine Mohshärte liegt über 8 (8,5) und er zeigt eine durchsichtige Transparenz.

Dementsprechend kostbar und kostspielig ist dieser wahrhaft besondere Edelstein. Ein schön geschliffenes Exemplar, von etwa 6,7 Karat, kann um die 18.000 Euro kosten.

Wo kann man Alexandrit finden?

Lange Zeit war der ursprüngliche Fundort aus dem Jahre 1833 in Russland (Ural) das weltweit bedeutendste Vorkommen der Welt. Inzwischen hat Brasilien diese Führungsrolle übernommen, seit im Jahre 1987 ein reiches Vorkommen an Alexandrit entdeckt wurde.  Aber auch in Sri Lanka, Indien, Madagaskar, Tansania und Simbabwe gibt es lukrative, kleinere Alexandrit-Funde.

Während in Brasilien großflächig in Tagebau-Minen ähnliche Qualität an Alexandrit gefunden wird, wie in Russland, bleiben klare Kristalle, die einen schönen Farbwechsel (Changieren) zeigen, beispielsweise in Sri Lanka, eher eine Seltenheit. Der größte Kristall der dort gefunden wurde, soll allerdings stolze 1876 Karat aufweisen.
Größere, geschliffene Exemplare werden meistens in Museen aufbewahrt. So besitzt das „Smithsonian Institute“ in Washington (USA) je einen über 16 und über 65 Karat schweren Alexandrit, und das Londoner „British Museum“ Exemplare mit 43 und über 27 Karat.

Geschliffene, klare Alexandrite mit einem schönen Changieren der Farbe gehören zu den begehrtesten Edelsteinen auf der Welt und werden auf dem Markt dementsprechend zu Spitzenpreisen gehandelt.

Wie entsteht der Farbwechsel des Alexandrits?

Alexandrit bildet entweder rhombische Einzelkristalle, die aus dickeren, tafelähnlichen Schichten bestehen, oder aber sogenannte „Durchdringungsdrillinge„. Die Kristalle dieser Drillinge schneiden sich stets in einem 60°-Winkel und erwecken so den Anschein einer hexagonalen Symmetrie. Dies ist eine Besonderheit, denn üblicherweise werden Zwillingskristalle (z.B. Bergkristall) gebildet. Sowohl einzelne Kristalle, als auch Drillinge, sind immer in Glimmerschiefer verwachsen zu finden.

Der Pleochronismus des Alexandrits

Da ein Alexandrit Chrom und in kleinen Mengen auch Eisen und Titan enthält, kann sein Farbeindruck je nach Lichtquelle wechseln. Wie bei allen Kristallstrukturen mit einer optischen Achse, entstehen zwei verschiedene Hauptfarben, die sich je nach Lichtquelle abwechseln. Am Tag ist die rote, höhere Wellenlänge weniger vertreten, so kann das grüne Licht mit einer geringeren Wellenlänge dominieren. Im Kunstlicht herrscht ein höherer Rotanteil vor, der dementsprechend widergespiegelt wird.
Dieses Phänomen wird Pleochronismus genannt. Hier wird das einfallende Licht selektiv reflektiert oder absorbiert, sodass ein völlig unterschiedlicher Farbeindruck entsteht. Neben dem Chrysoberyll, zu dem der Alexandrit gehört, zeigen noch Saphire, Granate und Spinelle diese lichtbedingten Farbveränderungen.

Der Alexandrit zeigt somit die beiden Komplimentärfarben Rot und Grün, ohne beim Farbwechsel Mischfarben zu bilden. Bei Tageslicht hat er ein klares Grün und im Kunstlicht ein deutliches Rot bis Rotviolett.

Erkennungsmerkmale eines echten Alexandrits

Ein echter Alexandrit zeigt bei Tageslicht immer ein klares Grün, niemals ein Rot oder Violett. Bei Kerzenschein oder Kunstlicht verwandelt sich dieses Grün jedoch, je nach Lichteinfall, in einen rot-violetten oder violett-grauen Farbton.
Alexandrit zeigt allgemein Glasglanz und an seinen unvollkommenen, muscheligen Bruchstellen jedoch auch Fettglanz. Die Strichfarbe ist immer weiß und die Transparenz durchsichtig.
Eine besondere Rarität sind außerdem sogenannte „Alexandrit-Katzenaugen“ mit einem speziellen Schimmer.

Mit welchen Edel- und Heilsteinen kann ein Alexandrit verwechselt werden?

Als geschliffener Edelstein kann der Alexandrit leicht mit einer Granat-Varietät oder einem Andalusit verwechselt werden, deren Grünton und Transparenz ähnlich sein kann.
Allerdings besitzen Granate eine Mohshärte von nur etwa 7 bis 7,5 und Andalusit von 6 bis 7,5, sodass beide Heilsteintypen gemmologisch zu den Schmucksteinen gerechnet werden.
Der Strichtest bringt hier leider keine Klarheit, da alle drei Heilsteine einen weißen Strich zeigen.

Fälschungen und Imitationen des Alexandrits

Für einen Laien ist ein gefälschter Edelstein nicht erkennbar, deshalb muss er sich auf einen seriösen Handel verlassen. Allerdings werden seltene, teure Edelsteine gerne kostengünstig nachgemacht, sodass selbst Fachleute inzwischen eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung benötigen, um ganz sicher zu gehen.
Geschliffene, echte Alexandrite werden oft durch synthetische Korunde (Saphir), Spinelle und synthetische Alexandrite imitiert. Außerdem sind auch Dubletten aus Granat und Glas auf dem Markt, als „Alexandrite“ zu finden.

Welche Wirkung hat ein Alexandrit?

Seit einigen Jahren sind auch kostengünstigere Rohsteine des Alexandrits auf dem Markt erhältlich, sodass er auch als Heilstein inzwischen verwendet wird.
In der Steinheilkunde wird der tertiär entstandene Edelstein als besonderer „Krisen-Stein“ gehandelt, der in vermeintlich aussichtslosen Situationen eingesetzt wird.

Wie wirkt ein Alexandrit auf Seele und Geist?

Ein Alexandrit soll die Willensstärke vergrößern, sodass man nicht aufgibt, auch wenn alles noch so finster aussieht. Erfahrbar ist seine Wirkung in einer kreativen Ideenfindung, sogar in Träumen, während parallel dazu die Risikobereitschaft, neue Wege zu gehen, steigt.
Die Gefühlswahrnehmung kann so gesteigert werden, dass intuitive Impulse weiterhelfen können, wo die Logik keine Lösung aufzeigen kann. So kann sich eine verschüttete „Innere Stimme“ endlich wieder Gehör verschaffen und zu einem Wechsel des eigenen Blickwinkels anregen.

Wie wirkt ein Alexandrit auf den Körper?

Die Steinheilkunde verwendet diesen Heilstein bei Entzündungen, zur Entgiftung und, um die Lebertätigkeit anzuregen. So können die Selbstheilkraft und Regeneration des Körpers gestärkt und Nervenleiden, sowie Sinnesstörungen, therapiebegleitend unterstützt werden.

Anwendungsmöglichkeiten für den Alltag

Wer einen kleinen Alexandrit-Rohstein besitzt, kann ihn während einer Meditation auf das Stirn-Chakra („Drittes Auge“) legen, das sich zwischen den Augenbrauen, etwas nach oben verschoben, befindet.
Als Anhänger bietet sich der Herz- und Brustbereich zum Tragen an, sodass die Schwingung des Heilstein den ganzen Tag erlebbar wird.
Bei körperliche Beschwerden, wie beispielsweise bei immer wieder auftretenden Entzündungen, soll ein Auflegen auf die betroffenen Körperstellen und auf die Leberregion Linderung bringen.