Chrysopras ist ein nickelhaltiger grüner Chalcedon. Er soll ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln und auf den Körper entgiftende wirken.
Farbe: | Apfel- bis Gelbgrün |
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Familie: | Chalcedon |
Aufladen: | in Bergkristall-Gruppe |
Chakra: | Herz-Chakra |
Länder: | Brasilien, Frankreich, Australien, Indien, Südafrika, Polen |
Sternzeichen: | Krebs, Jungfrau |
Spirituell: | löst negative Geisteshaltungen auf |
Seelisch: | schenkt Selbstvertrauen und Geborgenheit, lindert (Liebes-) Kummer und Eifersucht |
Mental: | kann bei der Klärung von Beziehungsproblemen helfen |
Körperlich: | soll bei Hautproblemen und Allergien helfen, sowie entgiftend und entschlackend auf den Organismus wirken |
Anwendung: | mit Hautkontakt als Trommelstein am Körper tragen oder als Scheibe auf die Region der Leber legen (Vorsicht bei Nickel-Allergie!) |
Chrysopras = „Goldlauch“
Dieser hell- bis apfelgrüne Chalcedon enthält als farbgebende Substanz Nickel. Sein Name setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern „chrysos“ für Gold und „prason“ für Lauch zusammen. Außer der deutschen Übersetzung „Goldlauch„, die in wenigen traditionellen Überlieferungen verwendet wird, haben sich keine weiteren Synonyme bis heute für den Chrysopras entwickelt.
Chrysopras als traditioneller Schutz- und Heilstein
Die alten Griechen trugen den grünen Stein mit den goldenen Einschlüssen, um sich vor Depressionen und schlechter Laune zu schützen. Eheleute sollten den Stein stets bei sich tragen, damit die Liebe in den langen Jahren nicht verloren ging.
Der Chrysopras im Mittelalter
Auch der lauchgrüne Chrysopras aus der Chalcedon-Familie wurde, ähnlich wie sein brauner Verwandter Sarder, im Mittelalter gegen die Pest und schwarze Hexen-Magie eingesetzt. Eine besondere Bedeutung erhielt der Chrysopras jedoch vor allem durch seine Erwähnung in der „Heiligen Schrift“, die Dreh- und Angelpunkt für alles in dieser Zeit war. Im Neuen Testament der Bibel beschreibt Apostel Johannes in seiner Offenbarung als zehnten Edelstein der Stadtmauer des himmlischen Jerusalems, einen Edelstein mit der Bezeichnung Chrysopras.
Im Mittelalter gilt Chrysopras als Mittel gegen Gicht, Epilepsie, aber vor allem als Schutz vor dem gefürchteten Gift. Dieses war eine beliebte Möglichkeit, um unliebsame oder störende Personen loszuwerden. Die Äbtissin Hildegard von Bingen schreibt dem Chrysopras in ihrem „Buch der Steine“ wundersame Fähigkeiten zu. In ihrer Zeit war der Chrysopras ein bedeutender und begehrter Heilstein, der entsprechend teuer gehandelt wurde.
Chrysopras als schmückende Dekoration
Chrysopras war selbst in der Architektur ein beliebter Stein für dekorative Mosaik-Arbeiten. Der Innenraum der St. Wenzel Kathedrale in Prag ist beispielsweise unter anderem mit den wunderschönen grünen Chalcedon-Steinen verziert. Außerdem war er als attraktiver Schutzstein bis hinauf zum hohen Adel sehr geschätzt. Sogar „Friedrich der Große“, der Preußenkönig, soll angeblich stets einen Chrysopras als Lieblingsstein bei sich getragen haben.
Chrysopras in der modernen Steinheilkunde
Die herausstechende Eigenschaft dieses Heilsteins liegt im Bereich der Entgiftung, wobei sie nicht nur auf den Körper bezogen ist. Ein geistiges und seelisches „Reinemachen“ steht ebenso im Fokus. Chrysopras hilft Eifersucht zu überwinden und Beziehungsprobleme zu klären, wenn nötig auch durch eine längst überfällige Trennung. Ein Vertrauen in sich selbst stärkt ein Geborgenheitsgefühl, das auch ohne die Anwesenheit und Zuwendung eines anderen auskommt. Unabhängig kann man alte Erfahrungen, Alpträume und ein negatives Weltbild in eine optimistische Sichtweise transformieren, die das Wunder des Lebens staunend wahrnehmen kann.
Die Wirkung auf den Körper
Durch seine entschlackende Wirkung soll der Chrysopras bei Allergien, Hautproblemen, Pilzinfektionen (in Kombination mit Rauchquarz) und Rheuma helfen. Selbst bei Belastungen durch Schwermetalle und Medikamente kann dieser Heilstein bei lösenden und ausleitenden Maßnahmen hilfreich sein. Außerdem soll er die Fruchtbarkeit der Frau fördern.
Die Erscheinungsformen auf dem Heilstein-Markt
Chrysopras findet man heute in allen üblichen Formen. Cabouchons können beispielsweise attraktiv in Schmuckstücke gefasst sein. Donuts, Trommelsteine mit und ohne Bohrung, sowie Rohsteine sind ideal für eine Anwendung als Heilstein. Allerdings gehört vor allem ein intensiv grüner Chrysopras zu den teureren Exemplaren.
Wie ist Chrysopras entstanden?
In Nickelerz-Lagerstätten kann sich Chrysopras sekundär bilden, wenn in die vorhandenen Gesteine kieselsäurehaltiges Oberflächenwasser eindringt. Diese nicht magmatische Kieselsäure wurde durch Verwitterungs- und Zerfallprozesse aus den Gesteinen und dem Boden freigesetzt, sodass sie sich in der Oxidationszone zwischen Grundwasser und Oberfläche mit dem gelagerten Nickel verbinden konnte.
Vorkommen und Erkennungsmerkmale
Im ehemaligen Frankenstein (Schlesien), im heutigen Niederschlesien (Polen) gelegen, gab es einst ein großes Vorkommen an Chrysopras. Doch inzwischen ist es so gut wie erschöpft. Die schönsten und qualitativ hochwertigsten Exemplare stammen jetzt aus Australien (Queensland, Marlborough) und Brasilien.
Kristallsystem, Transparenz und Härte
Obwohl Chrysopras zum trigonalen Kristallsystem gehört, bildet er nur mikroskopisch kleine Fasern, die nur dichte Aggregate zeigen. Diese lassen teilweise größere Poren erkennen. Die knolligen Aggregate oder Spaltfüllungen besitzen meistens eine blassgrüne, seltener eine gelbgrüne Farbe. Die höchste Qualität hat jedoch das begehrte intensive „Apfelgrün„, das sich in einer feuchten Umgebung auch erhalten lässt. Mit einer durchscheinenden Transparenz zeigt Chrysopras Wachsglanz.
Die Mohshärte dieses Heilsteins liegt gemäß seiner Chalcedon-Familie bei 6,5 bis 7 und die Dichte bei 2,58 bis 2,64. Chrysopras lässt sich ebenso wenig spalten und zeigt einen muscheligen Bruch. Auch seine Strichfarbe ist weiß, wie die aller Chalcedone.
Verwechslungen und Fälschungen
Viele grüne, durchscheinende Mineralien sehen einem Chrysopras zum Verwechseln ähnlich. Dazu gehört sein Verwandter „Chromchalcedon“, aber auch beispielsweise grüne Jade und der grüngelbliche Prehnit sind Kandidaten.
Künstliche Farbe
Grün gefärbter Achat oder Chalcedon können als Chrysopras-Fälschungen auf dem Markt erscheinen. Allerdings sind die Farben künstlich gefärbter Achate oft sehr intensiv, sodass diese Manipulationen schon an der auffälligen Farbigkeit leicht zu erkennen ist.
Eine sichere Bestimmung eines Minerals und das Erkennen von Manipulationen sind im Zweifelsfall jedoch immer nur durch eine mineralogisch-gemmologische Prüfung möglich.
Verwirrung bei der Bezeichnung „Zitronen-Chrysopras“
Ein gelblich-grünes Mineral wird oft als Zitronen-Chrysopras beschrieben, wobei nicht deutlich erkennbar ist, ob es sich tatsächlich um Chrysopras handelt. Auf dem Markt ist nämlich auch nickelhaltiger Magnesit als „Zitronenchrysopras“ erhältlich, der oft keine oder nur wenige Spuren von Chrysopras enthält. Wenn dieses Mineral hauptsächlich oder gar gänzlich aus Magnesit besteht, wirkt die Bezeichnung „Zitronenchrysopras“ täuschend und irreführend.
Wo verläuft hier also die Grenze? Ab wann ist ein Zitronen-Chrysopras auch ein wahrer Chrysopras? Ist ein „Zitronenchrysopras“ immer auch ein Magnesit, oder gibt es auch eine gelb-grünliche Chrysopras-Varietät ohne Magnesit-Anteil?
Diese Fragen können entstehen, wenn man sich auf dem Markt umschaut.
Vorschlag zum besseren Verständnis
Unkundige finden hier keine eindeutige Einstufung und Erklärung. Michael Gienger beschreibt in seinem „Lexikon der Heilsteine“ die gelbgrüne Chrysopras-Varietät mit den Handelsnamen „Südpazifik-Jade“ oder „Zitronen-Chrysopras“. Für die Magnesit-Variante, als Magnesium-Carbonat, schlägt er die Bezeichnung „Zitronen-Magnesit“ vor, die insgesamt zu mehr Klarheit führen könnte.
Zitronen-Chrysopras und Zitronen-Magnesit (vielleicht in spe 🙂 sind als Heilsteine allerdings beide sehr hilfreich, wenn man sie natürlich und ohne Manipulationen belässt.