Andalusit – „Viridin“

Ivar Leidus – Eigenes Wer

Andalusit ist meistens gelbgrünlich, grünlich-braun bis bräunlich-rot. Seltener kommt er in einem kräftigen Grün (Viridin) oder Fleischrot bis Violett vor. Mit diesem Heilstein kann man die eigene Individualität und Lebensaufgabe entdecken. Eine selbstsichere Großzügigkeit und rationale Denkweise sollen außerdem gefördert werden.

Farbe: Gelb, Braungrün, Rotbraun, Grün, Rot bis Violett
Familie: Andalusit (Inselsilikate)
Aufladen: mit Bergkristall oder in der Morgensonne
Chakra: Nabel-Chakra (Solarplexus)
Länder: Kalifornien (White Mountain), Brasilien, Australien, Österreich, Schweden, Deutschland (Fichtelgebirge), Russland (Ural), Sri Lanka, Südafrika
Sternzeichen: keine Zuordnung
Spirituell: soll helfen, die eigene Identität zu entdecken und zu verwirklichen
Seelisch: kann Selbstsicherheit und innere Ruhe fördern, das Erinnerungsvermögen anregen und Gefühlsschwankungen ausgleichen
Mental: ein großzügiges Denken wird mit einem realistischen Bezug verbunden
Körperlich: soll kraftspendend, entspannend und entgiftend wirken und bei Magen- Darm- und Hautbeschwerden helfen
Anwendung: am Körper tragen oder in der Hand halten

Kein typischer Schmuck- und Heilstein

Die autonome Region „Andalusien“ im äußersten Süden Spaniens ist für den Andalusit Pate gestanden, obwohl man nur sehr wenige dieser Steine dort findet. Seit dem Jahre 1798 trägt er seinen Namen, denn der erste seiner Art wurde in Andalusien (Málaga) gefunden. Alle Bemühungen vieler Wissenschaftler, eine sinnvollere Bezeichnung zu etablieren, sind bis heute gescheitert. Die Synonyme Hohlspat, Micaphilit, Chizeuilit oder Stanzait konnten sich nicht durchsetzen.

Verwendung des Andalusits

Feuerfester, natürlicher Rohstoff

Meistens wird der aluminiumhaltige Andalusit in der Porzellanherstellung verwendet. Mit ihm gelingt es feuerfeste und sehr hochwertige Keramik herzustellen. Auch bei der Produktion feuerfester Werk- und Baustoffe kommt Andalusit zum Einsatz, denn er benötigt vor seiner Nutzung keinen „Vorbrand“, um ihn verarbeiten zu können.

Edel- und Heilstein

Als Schmuck- und Heilstein ist Andalusit nicht sehr gebräuchlich, hat aber als geschliffener Schmuckstein in seltener Edelstein-Qualität eine hohe Wertigkeit. Besonders beliebt, weil auch selten, sind rosa bis fleischrote Exemplare, die aber leider auch aus grünem Andalusit durch Brennen hergestellt werden können.

Bekannte Varietäten des Andalusits

Einzig die beiden Varietäten „Viridin“ und „Chiastolith“ (Kreuzstein) haben sich einen eigenen Namen gemacht. Der eisen- und manganhaltige Viridin ist ein sehr intensiv grüner Andalusit, während der Chiastolith ein schwarzes Kreuz auf grau-braunem Grund als typische Zeichnung trägt. Letzterem ist eine eigene Seite gewidmet.

Entstehung und Vorkommen des Andalusits

Der orthorhombisch kristallisierte Heilstein, bildet vorzugsweise prismatische Kristalle mit einem fast quadratischen Querschnitt. Die Oberfläche dieser „dicksäuligen“ Kristalle können graue, winzige Schüppchen aus Glimmer zeigen, da sich Andalusit mit der Zeit in Glimmer und Quarz umwandeln kann. Ausschließlich primär entstandene Kristalle stehen frei, während tertiärer (metamorph) Andalusit oft mit Muttergestein (Schiefer) verwachsen ist oder körnige, sowie strahlige Aggregate bildet.

Primäre Bildung

Die letzte Phase einer liquidmagmatischen Gesteinsbildung ist die sogenannte „Restkristallisation„, in der sich besonders viele Mineralien anreichern. In dieser Zeit kann sich Andalusit primär in einer aluminiumhaltigen Umgebung in Pegmatiten bilden. Dabei speichert er auch die Vielzahl an Mineralien, die vor Ort existieren. Hier entstehen die durchsichtigen, freistehenden und hochwertigen Kristalle für die Schmuckherstellung.

Tertiäre Bildung

Andalusit kann jedoch auch tertiär regionalmetamorph bei der Bildung von Glimmerschiefer entstehen. Aber typischer ist seine kontaktmetamorphe Bildung, wenn Magma aufsteigt und kalkarmen, sedimentär entstandenen Tonschiefer durchdringt. Durch die Erhitzung des Sedimentgesteins, lösen sich Aluminiumoxide aus dem Ton und bilden durch den Kontakt mit der Kieselsäure in einer thermischen Metamorphose unter verhältnismäßig geringem Druck das Aluminiumsilikat (Alumosilikat) Andalusit. Diese Bildung bringt Aggregate hervor, die mit ihrem umgebenden schiefrigen Muttergestein verwachsen sind.

Sekundäre Bildung

Eine sekundäre Mineralanreicherung (Seifen) in Sedimenten (z.B. Kies, Sand) kommt bei Andalusit eher selten vor. Hier erfolgt durch mechanische Strömungen eine Sortierung, Konzentration und schließlich Ablagerung von Mineralkörnern gemäß ihres typischen Gewichts. Nur ab und zu zeigen sich kleine Andalusit-Körner als Mineralseifen in Sedimenten von Flüssen.

Begleitgesteine des Andalusits

Je nach den chemischen und physikalischen Bedingungen am Entstehungsort, treten Verwachsungen mit anderen Gesteinen (Begleitgesteine) auf. Diese sogenannte „Paragenese“ (Vergesellschaftung von verschiedenen Mineralien) zeigt sich beim Andalusit beispielsweise mit Cordierit, Korund, Kyanit, Granat, verschiedenen Turmalinen und Glimmer.

Fundorte und Lagerstätten

Der Bundesstaat Bahia in Brasilien, Bimbowrie in Süd-Australien und der Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich) besitzen besonders erwähnenswerte Vorkommen des Andalusits. Weitere bekannte Fundorte liegen in Kalifornien (White Mountain), Russland (Ural), Südafrika und Sri Lanka.
Die grüne Varietät „Viridin“ kommt vor allem in Schweden und Deutschland (Hessen) vor.

Merkmale des Andalusits

Farbgebende Mineralstoffe

Das sogenannte „Alumosilikat“ Andalusit gehört zu den Inselsilikaten und enthält aufgrund seiner Entstehung sehr viele verschiedenen Mineralstoffe. Auch wenn diese nur in geringen Mengen vorkommen, entscheidet doch der Stoff, der den höchsten Anteil ausmacht, über das farbliche Erscheinungsbild. Dabei färbt ein höherer Mangangehalt den Heilstein beispielsweise rot und die Kombination Mangan und Eisen intensiv grün (Viridin).

Pleochroismius

Enthält ein Andalusit einen verhältnismäßig hohen Anteil an Chrom, entsteht der seltene sogenannte „Pleochroismus„. Bei dieser optischen Besonderheit wechselt der Schmuck- oder Edelstein als Kristall, aber auch in geschliffener Form je nach Blickwinkel die Farbe. Der Andalusit zeigt dann entweder ein klares Rot oder die Komplementärfarbe Grün. Eine durchsichtige Qualität gehört mit zusätzlichem Pleochroismus zu den begehrtesten Edelsteinen für die Schmuckherstellung.

Härte und Co.

Andalusit gehört mit einer Mohshärte von 6 bis 7,5 zu den härteren Steinen und eignet sich deshalb für die Verwendung als Schmuckstein. Seine Dichte von 3,12 bis 3,18 ist ebenfalls relativ hoch. Nur mit einer spröden Bruchstelle lässt sich dieser Stein unvollkommen spalten und hat eine weiße Strichfarbe. Andalusit ist durchsichtig bis durchscheinend und zeigt Glasglanz.

Verwechslungen und Fälschung

Trotz der oben erwähnten Merkmale können Alexandrit, einige Turmaline und Sinhalit einem Andalusit so ähnlich sein, dass oft nur eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung weiterhilft.
Der durch Brennen entstandene begehrte, rötliche Andalusit kann jedoch nicht immer zweifelsfrei als manipulierte Fälschung identifiziert werden.

Heilstein mit Potenzial

Andalusit gehört zum orthorhombischen Kristallsystem, das von der Steinheilkunde mit einer anfänglich unauffälligen Persönlichkeit verbunden wird. Doch im Laufe der Zeit können sich die eigene individuelle Identität und auch Lebensaufgabe herauskristallisieren.
Andalusit kann dabei helfen sich selbst zu erkennen und das zu verwirklichen, was am Herzen liegt. Auch wenn er ein „großes Denken“ fördert, bleibt doch eine realistische Sichtweise immer präsent. Eine selbstsichere Großzügigkeit und innere Ruhe wirken Gefühlsausbrüchen entgegen, sodass man leichter dauerhafte Stabilität und zufriedene Erfüllung findet.

Körperlich soll der aluminiumhaltige Heilstein die Entsäuerung des Körpers fördern, sodass er bei Magen-, Darm– und Hautbeschwerden eingesetzt wird. Andalusit kann beruhigend und stärkend zugleich wirken.

Anwendung des Andalusits

Da ein Andalusit nur gering auf dem Markt vertreten ist, sollte man beim Fund eines echten Exemplars wenn möglich zugreifen. Man muss ihn als Heilstein eine längere Zeit direkt auf der Haut tragen, damit er seine körperliche, geistige und seelische Wirkung entfalten kann.