Bernstein

Hannes Grobe – Eigenes Werk

Bernstein gibt es in den Farben Weiß, Gelb, Orange, Rot, Braun, Blau-Grünlich und Schwarz. Goldgelbe Bernsteine erscheinen auch in klarer Qualität, während die anderen meisten eher durchscheinend oder undurchsichtig sind. Er steht für Optimismus, Lebensfreude und Schutz. Außerdem soll Bernstein eine attraktivere Ausstrahlung verleihen.

Farbe: Weiß, Gelb, Orange, Rot, Braun bis Schwarz
Familie: Organischer Stein
Aufladen: in der Morgensonne
Chakra: Nabel-Chakra (Solarplexus)
Länder: Nord- und Ostsee, Dänemark
Sternzeichen: Stier
Spirituell: vermittelt Selbstbewusstsein, macht spontan und aufgeschlossen
Seelisch: bringt sorglose Fröhlichkeit und stärkt den Glauben an sich selbst
Mental: macht flexibler und fördert die Kreativität
Körperlich: soll bei Magen-, Milz- und Nierenbeschwerden, sowie Leber- oder Gallenproblemen helfen
Anwendung: dauerhaftes Tragen von Ketten oder Anhängern entfaltet die beste Wirkung

Heilstein des Baltischen Meeres

Wer nach einer stürmischen Herbstnacht an der Ostseeküste möglichst früh einen Spaziergang macht, kann ganz besondere Schätze finden. Die starken Wellen haben oft goldene Steine in verschiedenen Größen an den Strand gespült, die ziemlich schnell von glücklichen Händen aufgesammelt werden.
Denn das „Gold des Meeres“ oder „Gold des Nordens“ ist schon Jahrtausende eine begehrte Kostbarkeit. Der Bernstein aus dem Ostseeraum, wird Baltischer Bernstein genannt, um ihn von all den anderen Bernsteinvorkommen dieser Erde zu unterscheiden. Ausgegrabene Bernstein-Objekte aus Ägypten sind allerdings schon über 6000 Jahre alt.

Bernsteinfarben

Bernsteine beeindrucken nicht nur diejenigen, die gezielt auf ihre Suche gehen. Diese Steine ziehen auch alle „Laien“ in ihren Bann, die ganz zufällig über sie stolpern. Es fällt schwer einen Bernsteinfund einfach zu ignorieren.

Die verschiedenen Farben des Bernsteins

Auch wenn vor allem das berühmte Goldgelb des Bernsteins bekannt geworden ist, so kann man Bernsteine, sowohl in verschiedenen Farben, als auch unterschiedlichen Qualitäten finden. Die herrliche Farbenvielfalt, die von Honiggelb, Orange- und Rottöne, bis hin zu Weiß- und sogar Grün- und Blautöne reicht, haben den Bernstein weltweit bekannt gemacht.

Da es sich bei diesem Heilstein um ein fossiles Harz längst ausgestorbener Urwälder handelt, weisen diese Steine kein einheitliches Bild auf. Diese Harze stammen von verschiedenen Pflanzen aus ganz unterschiedlichen Zeiten der Erdgeschichte. Generell sind Bernsteine über eine Million Jahre alt. Verfestigte Harze, die jünger sind, werden Kopal genannt.

Die verschiedenen Varietäten des Bernsteins

Die Struktur des Bernsteins besteht aus mikroskopisch kleinen Bläschen, die mit ätherischen Ölen und Wasser gefüllt sind. Dieser ehemalige Zellsaft der harzabsondernden Pflanzen wurde so konserviert. Je nach Anordnung und Menge dieser Bläschen, entstehen die unterschiedlichen Grade an Trübungen des Bernsteins.

Der elfenbeinfarbene bis weißliche Bernstein wird „Knochen“ genannt. Die gelbliche, trübe Varietät kommt am häufigsten vor und trägt die Bezeichnung „Bastard„. Ein sogenannter „flomiger“ Bernstein (Flom) besitzt eine leicht durchscheinende Struktur, während die Qualität „Klargelb“ völlig ohne Trübung ist.

Wurden die Harzstücke durch Pflanzenreste oder Staub stark verunreinigt, sind daraus Bernsteine mit olivgrüner bis bläulich-schwarzer Färbung entstanden, die kaum noch als Bernsteine zu identifizieren sind. Diese werden unter der Bezeichnung „Brack“ zusammengefasst.

Ein Stein von großer, traditioneller Bedeutung

Der wissenschaftliche Name des echten, vor allem Baltischen Bernsteins lautet "Succinit". Er kommt in der gesamten baltische Region vor und hat bis heute eine sehr große wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung. Das sogenannte "Bernsteinfischen" hat eine lange wirtschaftliche Tradition und wird bis heute noch praktiziert.

Wo kann man Bernstein finden?

Wer heute auf der Kurischen Nehrung, der größten Dünenlandschaft in Europa, die Ferien verbringt, kann mit etwas Glück am Strand noch Bernstein finden. In allen baltischen Staaten ist der Bernstein zu Hause. Dort ist schon früh eine Bernstein verarbeitende Volkskunst und später auch Industrie entstanden. Aber auch Neuseeland, Kolumbien, West- und Ostafrika, sowie Madagaskar bringen heute ihren eigenen Bernstein auf den weltweiten Markt.

Dominikanischer Bernstein hat sich beispielsweise aus fossilen Harzen gebildet, deren botanische Herkunft sich natürlich von den Baltischen Bernsteinen unterscheidet. Aller aus der Erde gegrabener Kopal zählt außerdem zu den Bernsteinen, obwohl ihr Alter wesentlich jünger ist. So ist der "Madagaskar-Kopal" per Definition ein Bernstein.

Das berühmteste Kunstobjekt aus Bernstein

Das weltberühmte "Bernsteinzimmer", das der preußische König Friedrich I. als Tauschobjekt gegen Soldaten an den russischen Zaren Peter den Großen weitergab, ist seit dem zweiten Weltkrieg verschwunden. Die Wände und barocken Ornamente, Reliefs und architektonischen Details waren völlig aus Bernsteinen gefertigt. Dazu kamen Leuchter, Figuren, Gefäße und Vitrinen mit vielen Kunstgegenständen einzig aus Bernstein hergestellt.

Das demontierte Bernsteinzimmer lagerte im 2. Weltkrieg als Kriegsgut bis 1945 im Königsberger Schloss, wo es bei dessen Großbrand wahrscheinlich verbrannte. Ab den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts begannen russische Spezialisten, nach alten Plänen, das Bernsteinzimmer zu rekonstruieren. Schließlich im Jahre 2003 erstrahlte erneut eine originalgetreue Kopie des Bernsteinzimmers im Katharinenpalast in St. Petersburg.

Mystisch, aber auch praktisch

Bernstein wird auch heute hauptsächlich zu Schmuck verarbeitet. Seine Bedeutung als Heilstein hat jedoch ebenfalls eine lange Tradition. Nicht nur die zahlreichen, optisch unterschiedlichen Varietäten begeistern die Menschheit schon von je her.

Talisman und Statussymbol

Der Bernstein wird seit unserer Urgeschichte als Kraft- und Heilstein gehandelt, was die Jahrtausend alten Funde an Bernsteinobjekten beweisen. Ob als Talisman oder Heilmaßnahme, dem Bernstein wird bis heute eine mächtige Wirkkraft nachgesagt. Im Mittelalter waren die Gebetsketten sehr oft aus Bernstein gefertigt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein, musste jeder Bernsteinfund dem Staat oder staatlichen Pächter übergeben werden. Unterschlagungen wurden hart bestraft. Der Höhepunkt der künstlerischen Bernsteinverarbeitung brachte im 16. und 17. Jahrhundert große, repräsentative Kunstobjekte hervor.

Die "Kleiderbürste" der Ahnen

Wird ein Bernstein längere Zeit zwischen den Händen gerieben, lädt er sich elektrostatisch auf. Diese Ladung ist stark genug, um leichten Staub oder Papierschnipsel anzuziehen.
Der griechische Name "electron" wird mit "hell, strahlend, glänzend" übersetzt, und verweist somit nicht direkt auf die Fähigkeit des Bernsteins, sich elektrostatisch aufzuladen.

In antiken, vornehmen Haushalten diente ein passend großer Bernstein gerne als "Kleiderbürste", der kleinste Staubpartikel und dünne Haare auf der Kleidung entfernte.

Von wissenschaftlicher Bedeutung

Ein absolutes High-light sind Bernsteine mit sogenannten "Inklusen". Diese lebensgetreuen Einschlüsse in klargelbem Bernstein, zeigen den Forschern längst ausgestorbene Vorfahren unserer Insekten- oder Pflanzenwelt. Auch die Sammlergemeinde freut sich über diese von Urharz eingeschlossenen, kleinen Tiere ganz besonders.

Der Bernstein in der heutigen Steinheilkunde

Bernsteine haben in der modernen Edelstein-Therapie einen festen Platz. Der untypische "Stein" steht hier für Mut, innere Stärke und Harmonie. Misstrauischen Menschen mit ständigen Zweifeln soll der goldgelbe Bernstein eine größere Offenheit schenken.

Der Heilstein für Zweifler

Somit könnte ein Bernstein-Anhänger oder eine schöne Bernsteinkette ein "Erstversuch" sein, für alle, die dem Thema "Heilsteine" skeptisch gegenüberstehen.
Zu seinen Hauptanwendungsgebieten gehören der Magen, Darm, die Leber und Galle. Einen positiven Einfluss auf Blase und Nieren, wird dem Bernstein ebenfalls bescheinigt. Da dies wissenschaftlich jedoch nicht untermauert wird, kann nur ein Selbstversuch Klarheit schaffen.

Ein Heilstein auch für Könige

Schon im Mittelalter war die Verwendung des Bernsteins als Heilmittel bei Rheuma und Gicht bekannt. So soll, der von Gicht geplagte König "Friedrich der Große" stets einen Bernstein in seiner Hosentasche aufbewahrt haben. Ob es eine Hilfe war, kann leider keiner mehr nachprüfen. Alle auch "Nicht-Könige" können mit einem Bernstein angeblich das Böse vertreiben und die positive Energie des Steins für sich nutzen. Aber beispielsweise als Ring, Kette, Anhänger oder Armband können diese Heilsteine, mit ihrer herrlichen Farbenvielfalt, auch einfach nur als attraktiver Schmuckstein getragen werden.

Neuere Bernstein-Erkenntnisse

Untersuchungen haben inzwischen gezeigt, dass die im Bernstein enthaltene Säure dem Immunsystem langfristig bei seinem Kampf gegen Krankheitserreger helfen kann. Aufgrund dieser Fähigkeit, wird er auch heute noch in der pharmazeutischen Industrie verwendet.

Wichtig für das Bernsteinfischen!

Einen Köcher und ein feuerfestes Sammelgefäss sollten alle, die sich auf Bernsteinsuche begeben, bei dich haben. Die Gründe dafür kann man in unserem Beitrag
"Heilsteine und Mineralien finden und zum Schatzsucher werden" genauer nachlesen. Hier wird auch beschrieben, wie man echten Bernstein erkennen kann.

Bild: @ depositphotos.com / Renata.Ka