Meteorit von Treysa

© Heinrich Stürzl / Wikimedia Commons

Mittelhessen am 3. April 1916

Am Nachmittag dieses Tages beobachteten zahlreiche Menschen zwischen Kassel und Marburg den Niedergang einer Feuerkugel am Himmel, der von einem lauten Donnerschlag begleitet wurde.

Die Bergung des  im März 1917

Erst im März des folgenden Jahres entdeckte der Förster des Reviers im Rommershausener Wald in der Nähe der damals noch selbständigen Stadt Treysa eine ungewöhnliche Erdvertiefung. (Seit dem Jahre 1970 hat Treysa den „Stadt-Status“ verloren und ist nun der größte Stadtteil und das Verwaltungszentrum von Schwalmstadt.)
Bei Grabungen entdeckte man schließlich in über 1,60 Metern Tiefe einen Meteorit, der ein Gewicht von über 63 Kilogramm aufwies. Nach der Bergung und genaueren Untersuchungen konnte der Fund als Eisen-Nickel-Meteorit eingestuft werden.

Die Ortung des Meteoriten-Einschlags

Die Ortung und Bergung benötigte, trotz erstaunlich genauer Berechnungen des Geophysikers und Meteorologen Alfred Wegener, fast ein ganzes Jahr. Der Marburger Wissenschaftler ist der Begründer der sogenannten „Kontinentalverschiebungstheorie“. Seine Berechnungen konnten sich nur auf individuelle, subjektive Augenzeugenberichte stützen. Trotzdem war es Wegener gelungen, den Ort des Einschlags ziemlich eng einzukreisen.

Die Berichte über den Absturz des Meteoriten von Treysa, sowie seine Bergung und die anschließenden Untersuchungen aus dieser Zeit, kann man im Marburger Museumsshop als Neuauflage aus dem Jahre 2002 käuflich erwerben. Nachdem man natürlich zuerst einmal das außerirdische Objekt besichtigt hat!

Das außergewöhnliche Exponat des Mineralogischen Museums der Universitätsstadt Marburg gilt als größter Meteorit Deutschlands, der beim Absturz beobachtet werden konnte. So steht der Meteorit von Treysa auch im „Guiness-Buch der Rekorde„.

Übrigens:

Das Marburger Museum beherbergt neben vielen, weiteren beeindruckenden Exponaten auch eine sehenswerte, echt deutsche Sandrose mit einer Höhe von fast zwei Metern. Die sogenannte „Rockenberger Sandrose„, die sich vor etwa 26 Millionen Jahren im damaligen Wüstenklima gebildet hat, ist ein mittelhessischer Fund.